Rezension

Beatrice und Alfredo

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung - Valentina D'Urbano

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
von Valentina D'Urbano

Ich muß zugeben, mich hat als erstes das Cover und dieser Titel gereizt, zudem lese ich gerne italienische Romane. Ich bin nicht enttäuscht worden, im Gegenteil!
Ein großes Lob für Constanze Neumann, die für die teilweise sehr krassen Situationen immer die richtigen Worte gefunden hat, uns hat richtig reinkommen lassen
in Beatrice`s und Alfredo´s Welt und ihre Gefühle. Sie hat auch soweit ich glaube Valentina D´ Urbano sehr getreu übersetzt. Wir erleben eine Welt der Perspektivlosigkeit, ja auch der Gesetzlosigkeit, der Armut und trotzdem entwickelt sich gerade hier ein kleines Pflänzchen, die Liebe.
Es ist ein wunderbares Buch der ersten Liebe, die eigentlich extremer kaum geht. Von Seiten Beatirce´s zeigt sie sich zuerst als eine Art Haßliebe, sie will sich ja eigentlich garnicht in Alfredo verlieben. Erst zum Schluß erkennt sie, was sie verloren hat und welches Geschenk sie behalten darf.:

Zur Geschichte:
Beatrice geht zur Beerdigung ihres Zwillings und denkt nochmal über ihre Jugend in Fortezza und die Beziehung zu Alfredo nach.
Beatrice, ihr Bruder und die Eltern leben in einer Art "Ghetto-Siedlung" am Rande einer süditalienischen Stadt. Im gleichen Haus wohnt auch Alfredo mit seinem Bruder und dem versoffenen Vater.
Eines Abends als Alfredo fast erschlagen wird vom Vater. nehmen in die Eltern von Beatrice mit in ihre Wohnung. Von da an schlafen sie zu dritt, Bea, Francesco und Alfredo im Ehebett. Sie werden praktisch zusammen erwachsen. Viel ist nicht los in Fortezza, meistens rauchen sie Zigaretten und Gras und lungern herum, einer Arbeit geht keiner nach. Schlägereien sind an der Tagesordnung auch für Bea. Sie fühlt sich eigentlich immer für Alfredo verantwortlich, bis sie eines Tage mit der Gemeinde ans Meer fährt, daß sie noch nie gesehen hat. Hier lernt sie Marta und ihre Eltern kennen und darf sogar noch den ganzen August bei ihnen bleiben.
Als sie zurückkehrt ist sie eine Andere und auch Alfredo hat sich eine Freundin zugelegt. Das tut Bea sehr weh und sie redet sie ihm ziemlich radikal aus. So gelten sie jetzt als Paar. Irgendwann muß Alfredo an Heroin geraten sein, damit fängt der Abwärtsstrudel an. Bea hält zu ihm, macht alles für ihn und glaubt sie kann ihn retten und kann ihn doch nicht halten
Als es zu Ende ist, wagt sie einen Neuanfang bei Marta in Bologna mit einem großen Geschenk ihrer Liebe.