Rezension

bedeutendes und berührendes Thema, nur an der Umsetzung hapert es

My Missing Piece - Tijan

My Missing Piece
von Tijan

Bewertet mit 3 Sternen

Für Mackenzie nahm das Leben eine dramatische Wendung.

Nun findet sie sich nicht nur in einer neuen Stadt wieder,

sondern vor allem gefangen in tiefer Trauer und tiefem Schmerz.

Von ihrer Familie fühlt sie sich übersehen und allein gelassen.

Umso überraschter ist sie, von der Verbindung, die sie zu Ryan spürt.

An seiner Seite, kommt sie zur Ruhe und kann vergessen.

Doch auch Ryan kann das Verlustgefühl nicht komplett auslöschen.

Mackenzie muss sich der Trauer stellen,

anstatt sich vom Schmerz ins Verderben stürzen zu lassen ...

 

In „My Missing Piece“ erzählt Tijan eine aufwühlende Geschichte über Verlust, Liebe, Neubeginn und schulischem Drama.

 

Nachdem ich bereits ein ziemlich enttäuschendes Buch der Autorin gelesen hatte,

verspürte ich einen inneren Zwiespalt – lesen oder lassen.

Doch die Geschichte von Mackenzie und Ryan weckte mit einem interessant klingenden Klappentext meine Aufmerksamkeit.

Das Cover war zwar nett anzuschauen, hat aber wirklich nichts mit der Geschichte gemein,

und dient wohl eher als Eyecatcher …

 

Der Erzähl- und Schreibstil wirkt manchmal etwas flach und unausgegoren.

Trotzdem lässt sich das Buch ganz leicht lesen.

Große Emotionen kamen dabei leider aber nicht auf.

 

Die Story wird aus der Sicht von Mackenzie erzählt.

Fand ich es zunächst noch sehr interessant,

Einblick in ihre Gedanken und Gefühle zu haben,

empfand ich es zunehmend anstrengender mich in sie hineinzuversetzen,

oder sie nicht manchmal auch einfach anzuschreien …

 

Mackenzie leidet extrem unter einem schwerwiegenden Verlust.

Auch, wenn sie zunächst noch sehr stark wirkt, versinkt sie doch förmlich in ihrer Trauer.

Der Kampf, ums Vergessen beginnt.

Tatsächlich jedoch scheint Mackenzie für keinen anständigen Gedanken mehr fähig.

Regelmäßig überschreitet sie Grenzen und

nimmt ihre Umwelt kaum noch wahr.

Außer Ryan natürlich.

 

Ryan wird zum Rettungsring.

Er hält sie übers Wasser, am Leben und

unterstützt sie bei ihren Handlungen.

Auch er kennt sich mit Verlust aus,

und erkennt sich in Mackenzies Verhalten wieder.

Sie knüpfen ein zunächst eher eigensinniges Band der Vertrautheit und Zuneigung,

das wächst und sich gar zu mehr entwickelt.

 

Das Thema der Geschichte fand ich eigentlich sehr berührend und interessant.

Die Umsetzung ist nur leider eher mittelmäßig gelungen.

Schon vom Beginn, war ich mächtig verwirrt.

Es gab aber auch immer wieder Stellen, die mich gut unterhielten,

ja sogar mitrissen.

Vieles war jedoch einfach nur langatmig.

Ich störte mich da nicht nur, an die grenzenlose Trostlosigkeit

und die Eigenwilligkeit von Mackenzie,

sondern auch an dem ganzen Drama drumherum.

Mackenzies Familie wird eher zur Nebenrolle,

und wenn, werden sie schlecht gemacht oder wirken so fern,

als wären sie nur Statisten.

Auch das schulische Drama stand für mich in kaum einer Relation zur eigentlichen Geschichte.

Erst ist es Ryans Schwester, dann seine Freunde,

und zum Schluss seine Anhängsel, die nach und nach aus der Versenkung kommen,

ihnen das Leben schwer machen, nur um sich ihnen dann doch anzuschließen …

 

Gefühlt bestand die Geschichte von Mackenzie und Ryan,

für mich, nur aus Schmerz, Hoffnungslosigkeit und jeder Menge Drama.

Ich habe auf eine alles entscheidende Wendung gewartet.

Die kam, jedoch im allerletzten Satz …

und ließ mich jetzt irgendwie sprachlos und bestürzt zurück.

 

Ein berührendes Thema,

das nur leider zwischen all dem belanglosen Drama,

kaum Wirkung erzielte.

 

Von mir gibt es daher nur 3 von 5 Sterne.

 

Ich danke dem LYX Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars via NetGalley!