Rezension

Bedeutsame Themen wunderbar aufbereitet mit authentischen Alltagsthemen

Orcasommer - Sabine Giebken

Orcasommer
von Sabine Giebken

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Svenja hatte schon abgeschlossen mit dem Sommer, dem winzigen Küstenort und ihrem Vater, den sie für drei Monate in seiner Heimat Kanada besucht. Doch dann taucht in der abgelegenen Bucht ein einsamer kleiner Orca auf, der Svenja sofort fasziniert. Auch Alex, ein Meeresbiologiestudent, will herausfinden, woher der Wal kommt und warum er alleine unterwegs ist. Gemeinsam versuchen Svenja und Alex, sich dem Orca anzunähern. Doch schnell wird das öffentliche Interesse an dem Wal immer größer, jeder glaubt zu wissen, was für ihn am besten ist. Nach einem gefährlichen Zwischenfall droht ihm die Gefangenschaft. Svenja beschließt, ihn auf eigene Faust zu retten, auch wenn sie damit ihre Liebe zu Alex aufs Spiel setzt. Wird ihr Plan aufgehen?“

 

Gestaltung

Durch die hellen Pastelltöne des Hintergrundes kommt der Orca in der Covermitte sehr gut zur Geltung. Vor dem in Blau und Lila gehaltenen Hintergrund scheint der Titel „Orcasommer“ geradezu zu verschwimmen und mit dem Himmel eins zu werden, was ich sehr hübsch finde. Auch das Meer, aus dem der Wal auftaucht, verläuft in der Weite des Horizontes mit dem Himmel. Die Farben erinnern mich an einen lauen Sommermorgen oder -abend, was auch sehr schön zum Buchinhalt passt. Ein sehr harmonisches Cover!

 

Meine Meinung

Von Autorin Sabine Giebken habe ich bereits „Über uns das Meer“ unheimlich gemocht und da ich ein großer Wal-Liebhaber bin (und vor allem Orcas sehr faszinierend finde), musste ich das neuste Buch der Autorin unbedingt lesen. In „Orcasommer“ besucht Protagonistin Svenja ihren Vater in dessen Heimat Kanada. Dort trifft sie auch auf den Meeresbiologiestudenten Alex und auf einen kleinen Orca. Doch nicht nur Svenja und Alex interessieren sich für den Wal, auch die Öffentlichkeit wird auf ihn aufmerksam. Damit er nicht eingesperrt wird, riskiert Svenja viel…

 

Mir hat vor allem die Handlung sehr gut gefallen, denn sie weist eine schöne Balance zwischen ruhigeren Momenten und Überraschungen oder dramatischen Ereignissen auf. Gerade nachdem Svenja den Orca entdeckt, spitzt sich die Handlung zu und die Spannung steigt um einiges an. So erzeugt die Geschichte einen Spannungsbogen der zum Ende hin immer weiter ansteigt, denn nach einem brenzligen Zwischenfall soll der Orca eingesperrt werden, aber Svenja setzt alles daran, dies zu verhindern. Hier wollte ich unbedingt wissen, wie es mit den beiden ausgehen würde und ich hatte tausend Fragen im Kopf, die ich gerne beantwortet haben wollte.

 

Was ich wirklich am besten fand, war jedoch, dass ich einiges über Orcas beim Lesen gelernt habe. Sabine Giebken hat viel Wissenswertes und Interessantes über die Tiere in den Text eingestreut und dem Leser so durch die Geschichte einiges beigebracht. Mir gefiel dabei, wie die Autorin die Informationen in die Handlung eingebaut hat, denn es war nicht zu überladen und ich hatte eher das Gefühl ganz nebenbei neues über Orcas zu lernen. Das war toll gemacht!

 

Mit Protagonistin Svenja musste ich erst etwas warm werden, denn sie war zu Beginn sehr mürrisch und ein „typischer Teenager“. Doch im Verlauf des Buches hat sie sich zu einer erwachseneren, verantwortungsvollen Figur entwickelt. Alex gefiel mir von Anfang an sehr, denn ich fand ihn sympathisch und total cool. Ich konnte absolut nachvollziehen, wie sich hier eine kleine Liebesbeziehung entwickelt, die zudem das Sahnehäubchen von „Orcasommer“ darstellt. Und wenn dies die Sahne ist, dann ist der Orca Solo die Kirsche obendrauf. Ich habe ihn oftmals bildlich vor meinem inneren Auge gesehen und mich total in ihn verliebt. Svenjas Wunsch, ihm zu helfen, ist so auch zu meinem geworden.

 

Was die Autorin meiner Meinung nach auch sehr schön in die Geschichte eingewoben hat, waren die Beziehungen zwischen den verschiedenen Charakteren. Wie bereits erwähnt gibt es eine Liebesbeziehung, aber auch die Vater-Tochter-Beziehung spielt eine große Rolle. Hier gefiel mir die Entwicklung der beiden Charaktere und wie sie sich einander langsam annähern. So befasst sich „Orcasommer“ nicht nur mit dem wichtigen Thema des Wal- bzw. Tier- und Umweltschutzes, sondern auch mit alltäglicheren Aspekten wie Liebe und Familie. Genau diese Mischung macht das Buch meiner Meinung nach zu einem besonderen, angenehmen Sommerbuch mit großer Bedeutsamkeit!

 

Fazit

Da ich das Thema Wal- und Umweltschutz sehr wichtig finde, war es klasse in „Orcasommer“ mehr darüber zu lesen und die Geschichte rund um einen kleinen Orca verfolgen zu können. Mir hat es gefallen, wie die Handlung sich immer weiter zuspitzt und die Spannung mit ruhigeren Momenten durchsetzt ist. Obwohl ich erst mit der Protagonistin warm werden musste, so gefiel mir ihre Entwicklung dann umso mehr. Auch dass die Geschichte mit Themen wie Familie und Liebe verbunden wird, fand ich richtig klasse!

Sehr gute 4 von 5 Sternen!

 

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