Rezension

Bedingungslose Liebe

Ein wenig Glaube - Nickolas Butler

Ein wenig Glaube
von Nickolas Butler

Bewertet mit 5 Sternen

Lyle und Peg Hovde nehmen ihre Adoptivtochter Shiloh und ihren Enkel Isaac bei sich auf. Doch sehr schnell schiebt sich Shilohs Glaubensgemeinschaft zwischen sie und ihre Eltern. Als das Leben ihres Enkels in Gefahr gerät, müssen Peg und Lyle eine Entscheidung treffen.

Ein wenig Glaube ist für mich ein weiteres Jahreshighlight. Der Roman erzählt vom Glauben, wie man ihn findet und auch, wie man ihn verlieren kann. Aber er zeigt auch auf, wie weit ein Glauben führen kann, wenn man ihm allzu unkritisch gegenüber steht. Der Autor hat dabei einen tatsächlichen Fall verarbeitet. Ein weiteres wichtiges Thema im Roman, wenn nicht sogar das wichtigere, ist die bedingungslose Liebe, die Eltern für ihre Kinder und ihre Enkelkinder empfinden. Die Hilflosigkeit der Eltern, die Sturheit der Tochter, die Überzeugungskraft des charismatischen Sektenführers Steven und auch der 5jährige Isaac, der im Grunde nicht versteht, was mit ihm passiert: Als Leser ist man mittendrin.

Nickolas Butler erzählt von großen Themen und er erzählt davon in einer Sprache voll von Bildern, ohne dass er rührselig wird. Die Katastrophe, auf die die Geschichte zusteuert, ist unvermeidlich und trotzdem geht man als Leser zuversichtlich in die Zukunft, denn am Ende erscheint doch ein Hoffnungsschimmer. 

Unbedingt Lesen!

Kommentare

wandagreen kommentierte am 31. März 2020 um 22:05

Welcher Hoffnungsschimmer? Das Kind ist dod.