Rezension

Bedrückend, geheimnisvoll und voller Intrigen

Die Quellen von Malun 01. Blutgöttin - Daniela Winterfeld

Die Quellen von Malun 01. Blutgöttin
von Daniela Winterfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit Jahren versiegen die Wasserquellen stetig und die Macht Sapions nimmt weiter zu, indem das Großreich Nachbarländer einnimmt, Menschen versklavt oder tötet und intrigante Pläne gegen die defensiven Ländereien schmiedet. Keiner ahnt wo die Gründe des Wasserverlustes tatsächlich liegen und einige Erwählte aus beiden Lagern (für Sapion; gegen Sapion) haben das Schicksal ihres Landes und von ganz Ruann in ihren Händen.

Das Buch ist insgesamt schon ein Klopper, mit den beinahe 600 Seiten und der kleinen Schrift. Dafür passierte, meiner Meinung nach, nicht so viel wie ich zuvor erwartet hatte. Anfangs empfand ich es als etwas mühselig und schwierig den ganzen Namen der Ländereien, der Götter und der Herrscher zu folgen. Hier wäre womöglich eine Karte des Landes Ruann hilfreich gewesen, um sich zu orientieren. Zudem fand ich viele Strukturen und Handlungen äußerst brutal und manchmal etwas unnötig, beinahe so, als würden die Menschen einfach aus Spaß Gewalt anwenden, ohne Sinn und Zweck. Da hätte die Autorin sich etwas zurückhalten können und ich fände die Geschichte trotzdem gelungen.

Hinsichtlich der magischen Welt trifft der Leser auf unterschiedliche, neuartige Geschöpfe und Kreationen, die Abwechslung und eine große Portion Magie in die Geschichte bringen und mein Interesse wecken konnten. Zwar empfand ich es manchmal beschwerlich die Tag-Nacht-Zyklen mit den verschiedenen Monden und der Sonne zu verstehen, die eine gewisse Rolle spielt, nach einer Weile legte sich das.

Besonders toll an den Hauptpersonen, aus deren Perspektive die Ereignisse geschildert werden, fand ich, dass sie auf verschiedenen Seiten stehen. Einmal ist da die junge und mutige Slavin Alia, von der ich noch Großes erwarte; der stolze, wenn auch nicht so loyale Dorgen, der sich noch in diesem Machtspiel zurechtfinden muss; der sensible und gutmütige Tailin, der seine wahre Bestimmung erfährt und womöglich das Land retten kann und die behütete, etwas rebellische Feyla, die hinter den Schleier schaut und der grausamen Wahrheit schonungslos ins Gesicht starren wird. Dadurch werden die Handlungen komplexer und jede ihrer Handlungen hat Konsequenzen, die noch nicht absehbar sind. Zudem werden die verschiedenartigen Sichtweisen, beruhend auf einem gewissen Grad an Wissen und Bildung, so authentisch und nachvollziehbar geschildert, dass ich mich in ihre Lage versetzten konnte und mehr Verständnis für sie aufgebracht habe.

Es gibt noch so einige Geheimnisse und Situationen, deren Wichtigkeit bisher nicht ersichtlich ist oder lediglich bedingt. Da kommen noch einige aufregende und atemberaubende Machtspielchen auf einen zu.

Fazit: Eine düstere, grausame Geschichte, die noch viele Überraschungen bereithält und eine erstaunliche Welt präsentiert, die sehr komplex und geheimnisvoll wirkt und von der man Großes erwarten kann.