Rezension

Bedrückend und doch schön

The Sky in your Eyes -

The Sky in your Eyes
von Kira Mohn

Inhalt:

Sehnsuchtsort Island. Die neue zweibändige Reihe der Spiegel-Bestsellerautorin.

Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …
Quelle: endlichkyss.de

Meinung:

Erster Satz: Um die Reynisdranger ranken sich viele Legenden.

Das Cover ist einfach wunderschön. Das Meer und die Nordlichter sehen so toll aus, dass man am liebsten sofort nach Island reisen will. Es passt auch gut zur allgemeinen Stimmung des Buches.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Elin, wodurch man sie gut kennen lernt und all ihre Gedanken mitbekommt, die nicht immer so schön sind. Das Buch hat eine bedrückende Stimmung, wie ich finde, was sich auch durch den Stil bemerkbar macht.

Zu Beginn lernt man Elin kennen, die in einer Anwaltskanzlei als Sekretärin arbeitet und einen Kochkurs belegt hat, von dem ihre Eltern aber nichts wissen sollen. Sie hat gerade eine unschöne Trennung hinter sich und ist eigentlich noch nicht bereits für etwas neues, aber in ihrem Kurs trifft sie auf Jon.

Ich weiß gar nicht genau, was ich erwartet habe, aber so ein bedrückendes Buch, das trotzdem wunderschön ist, sicherlich nicht. Bereits am Anfang merkt man, dass Elin einige Selbstzweifel hat, weil sie nicht schlank ist und ihre engere Umgebung ihr das auch immer wieder deutlich macht. Bereits da konnte ich eine Verbindung zu ihr aufbauen, weil ich einige von diesen Gedanken selber auch schon hatte und man einfach mit ihr mitfühlen muss.

Elin ist einfach toll. Wenn sie sich nicht gerade Sorgen um die Meinung andere macht, dann kann sie witzig und offen sein. Außerdem kocht sie super und ist ein toller Mensch. Anders kann ich sie nicht bezeichnen, denn in den Momenten, in denen sie aus sich herauskommt ist sie wie verwandelt. Man sieht ihre wahres Ich und das ist bezaubernd. Man muss sie einfach mögen.

Ebenso Jon. Ab seinem ersten Auftritt wusste ich, dass er DER Bookboyfriend schlechthin ist. Er zeigt Elin, dass sie schön ist, wie sie ist, dass sie sich nicht immer Gedanken machen muss, was andere von ihr denken und dass sie in seiner Nähe sie selbst sein kann. Die Dates, die er geplant hat waren Zucker und ich fands perfekt, dass er Elin zu nichts gedrängt hat, sondern immer auf sie gewartet hat und alles in ihrem Tempo passiert ist. Wo findet man in der Realität so einen rücksichtsvollen Mann?

Wie ich schon sagte ist der Großteil der Geschiche recht bedrückend, obwohl es an sich eine Liebesgeschichte ist. Aber durch die schlimmen Erlebnisse von Elin denkt sie immer, dass die Leute sie verurteilen, sie hässlich finden und dass jeder böse Hintergedanken hat, wenn derjenige mit ihr redet. Dazu kommt noch, dass ihr Chef auf der Arbeit ein ziemlicher Arsch ist und ihr Ex ebenso. Beide kommen immer wieder vor und tragen nicht gerade zu einer guten Stimmung bei.

Dieses Buch behandelt einige wichtige Themen, angefangen damit, dass Elin nicht perfekt ist. Sie ist etwas dicker, hat mit Selbstzweifeln zu kämpfen und ihre Familie ist ihr keine Hilfe. Die Autorin hat es geschafft, dass all diese Themen gebührend Aufmerksamkeit bekommen und auch richtig behandelt werden. Es ist nicht so, dass Elin am Ende total selbstbewusst ist und sich sie wieder Gedanken um ihr Aussehen macht, vielmehr geht es um Aktzeptanz und darum, sich in der eigenen Haut wohl zu fühlen. Diesen Prozess macht Elin durch und man begleitet sie, es gibt immer wieder Steine in ihrem Weg, aber bis zum Ende fand ich die Entwicklung toll.

Die Sache mit ihrem Chef. Man merkt schnell, dass Magnus ein Arsch ist, aber das nimmt mit der Zeit noch zu und wird zu einer richtig großen Sache. Elins Gefühle in Bezug auf ihn und seine Taten wurden richtig gut beschrieben und auch ihre Art alles zu klären und Hilfe zu suchen hat mir gefallen. Es zeigt, dass man am Anfang vielleicht auf Widerstand stößt, aber dass die Gerechtigkeit auf die eine oder andere Weise doch siegen kann.

Natürlich kommt die Liebesgeschichte aber nicht zu kurz. Jon ist perfekt und plant perfekte Dates. In diesen Momenten hat man die wahre Elin gesehen und ich habe mich immer gefreut, wenn sie glücklich und losgelöst war. Insgesamt mochte ich die Liebesgeschichte sehr gerne, sie entwickelte sich langsam und man weiß auch, wieso sie einander mögen. Es gibt kein Insta-Love, was hier auch gar nicht gepasst hätte. Bis zum Ende wurde es dann immer nur schöner.

Fazit:

Die Grundstimmung des Buches ist nicht sonderlich fröhlich, sondern eher bedrückend, aber dadurch werden die schönen Momente von Jon und Elin nur noch intensiver. Ich mochte die beiden echt gerne und die Themen in dem Buch wurden wirklich sehr gut behandelt. Ich kann es nur empfehlen.