Bedrückend und intensiv
Bewertet mit 5 Sternen
Elijah, Noa und Loth sind Schwestern doch sie haben sich auseinander entwickelt. Loth, dieJüngste, möchte nochmal einen Tag gemeinsam mit ihren Schwestern im Moor verbringen, wie sie das als Kinder oft taten. Doch nichts ist mehr so wie früher, das Moor scheint sich verändert zu haben dabei sind es eigentlich sie, die sich veränderten, sie sind nicht mehr die unschuldigen Kindern, die damals durchs Moor gingen.
Viel mehr sollte man gar nicht zum Inhalt sagen, denn bei diesem Buch geht es um das Entdecken. Das Entdecken von Nichtgesagtem, von Wörtern, die zwischen den Zeilen stehen, Emotionen die unterdrückt, Gedanken, die verdrängt werden. Amanda Lasker-Berlin hat einen unerwartet intensiven Schreibstil, der mich recht schnell in seinen Bann zog. Ihre Sprache ist präzise und doch irgendwie poetisch, durch das Weglassen mancher Informationen erschafft sie ein Bild, das sich erst nach und nach zusammensetzt und das am Ende noch viel schockierender ist,als man vermuten könnte. Die drei Schwestern entwickeln sich nur langsam doch dadurch kamen sie mir noch viel näher als wenn ich direkt alles über sie gewusst hätte.
"Elijas Lied" erzählt eine sehr bedrückende und traurige Geschichte über Menschen, die sich selbst verloren zu haben scheinen und versuchen ihren Weg wiederzufinden. Sehr lesenswert und sicherlich ein Jahreshighlight!