Rezension

Bedrückend und trostlos

Hund 51 -

Hund 51
von Laurent Gaudé

Bewertet mit 4 Sternen

„Hund 51“ zeigt uns, wie unsere Zukunft aussehen kann. Der Kapitalismus hat die Herrschaft übernommen und ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Länder werden von Firmen aufgekauft und ihre Menschen als Arbeiter übernommen. Wer nicht nützlich ist, wird auf der Strecke gelassen. Wer Widerstand initiiert, wird ausgelöscht. Die Welt, die Gaudè uns aufmalt, ist düster, trostlos und ohne Hoffnung. Auch der Protagonist Zem Sparak funktioniert nur noch mehr oder minder. Er arbeitet als Ermittler und flüchtet sich in seiner freien Zeit mit Drogen in eine virtuelle Realität.

Das Lesen war kein Vergnügen und dennoch ist dieser Roman gut. Er erschafft eine Dystopie und lässt eine Krimihandlung zur Auflockerung miteinfließen. Mir fiel das Lesen teilweise sehr schwer, da der Roman mich sehr betrübt hat. Ich sehe viele Parallelen jetzt schon in unserer Welt und empfinde dieses Buch als eine Art Warnung vor dem gesamten Kollaps. Die Politikspiele nehmen in dem Roman eine zentrale Rolle ein und zeigen, wie sinnlos alles werden kann, wenn das Machtverhältnis ungleich verteilt wird.

Eine Leseempfehlung für Menschen, die sich gerne mit Dystopien beschäftigen und auch eine gewisse Resilienz besitzen, denn es gibt einige unschöne Szenen in dem Buch.