Rezension

bedrückend witzig

Der Wal und das Ende der Welt - John Ironmonger

Der Wal und das Ende der Welt
von John Ironmonger

Bewertet mit 4 Sternen

Plötzlich findet sich unser Held, Joe, nackt und gestrandet in einem kleinen Ort abseits des Hustle und Bustle von London wieder. Ruhig und idyllisch werden wir in St. Piran eingeführt, ein Ort wo jeder jeden kennt. Liebenswerte Dorfbewohner, warme und fröhliche Charaktere die einem in Erinnerung bleiben durch ihre sonderbare Gastfreundschaft und Unterstützung für einander. 

Witzig und clever, und durch seiner Einfachheit nachvollziehbare Gedankengänge hält Ironmonger die menschliche Natur fest, erkundet auf faszinierende Weise die Reaktionen von Menschen auf ein globales Ereignis, welche uns mit Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaft während eines apokalyptischen Ausbruchs überraschen. Realistische Überlegungen und philosophische Anregungen machen die Gedanken an die Dystopie sehr zugänglich. 

Manchmal gab es Flashbacks zu Joe's Leben in London und seiner Arbeit die mit seiner Flucht nach St. Piran zusammenhängt. Dies bedarf Gewöhnung, da die Zeitsprünge nur durch einen Absatz indiziert wurden. Die komplexen Themen der Finanzwelt werden jedoch in einfachen Dialogen und Beschreibungen erklärt. 

Das Ende für mich war etwas plump, da ich dieses bisschen "Romantik" oder generell die Beziehungen Joe's für nicht spannend oder nötig für die ganze Geschichte halte. Trotz der bedrückenden Thematik bringt Ironmonger eine Leichtigkeit in seiner Vision des Endes der Welt.