Rezension

Bedrückendes Szebario

Graue Nächte - Arnaldur Indriðason

Graue Nächte
von Arnaldur Indriðason

Bewertet mit 5 Sternen

Ein brutaler Mord in Reykjavík und eine vermeintlicher Selbstmord-Leiche am Strand, eine Überfahrt nach Island, auf der mehrere Menschen über Bord gehen, so führt Indridason den Leser in das besetzte Island im Jahr 1943.Das Ermittlerteam Flovent und Thorson haben die schwierige Aufgabe nach den eventuellen Zusammenhängen dieser scheinbar zufälligen Umstände zu suchen. Im Laufe dieser Ermittlungen stoßen sie auf die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten, welches die Lösung der Fälle nicht einfacher gestaltet.Durch das stoische Schweigen der involvierten Personen kommt nur ganz langsam Licht ins Dunkle. Während ihrer Ermittlungen stechen sie ins buchstäbliche Wespennest und schrecken so auch einzelne Täter auf.

Mit Graue Nächte veröffentlichte Arnaldur Indridason sein 20. Buch und das dritte um das Ermittlerteam Flovent und Thorson.

Der Autor hat es mit seinen Schreibstil und die Wortwahl vorzüglich verstanden die bedrückenden und kalten Zustände Islands zu transportieren. Durch die unterschiedlichen Zeiten der Handlungsstränge wird der Leser gefordert konzentriert zu lesen, dadurch brauchte ich eine Weile bis ich die einzelnen Zeitebenen sicher zuordnen konnte. Gerade diese verschiedenen Ebenen machten die Geschichte aber sehr spannend, es blieb mir bis zum Ende immer was zum Rätseln.

Indridason bleibt auch in diesem Buch seinem Weg treu, nicht zu viel privates über seine Ermittler zu verraten. Wie immer habe ich diesen Umstand als sehr angenehm empfunden habe, da ich mich dadurch ganz auf die einzelnen Fälle,die Umgebung und die Zustände des gebeutelten Islands konzentrieren konnte. Ein Highlight war für mich eindeutig die Namenlose Protagonistin, die viel Raum für Spekulationen in verschiedene Richtungen schaffte.Graue Nächte hat mich durch die Vielschichtigkeit in seinen Bann gezogen, die Stimmung hat mich gefesselt und mir Island und die Mentalität der Isländer nochmal ein Stück näher gebracht.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.v