Rezension

Beeindruckend

Eine Fingerkuppe Freiheit -

Eine Fingerkuppe Freiheit
von Thomas Zwerina

Bewertet mit 5 Sternen

Auch wenn mir die aus sechs Punkten bestehende Brailleschrift, die international genutzt wird durchaus bekannt war, wusste ich bisher nichts über ihr Zustandekommen.

Louis Braille, ihr Erfinder, ist bereits mit fünf Jahren erblindet. Er besucht die Blindenschule in Paris. Sein Wissensdrang ist groß und seine Möglichkeiten sind kompliziert und begrenzt.
 Mit Hilfe der Nachtschrift des Artilleriehauptmanns Charles Barbier erstellt er ein vereinfachtes System, das zu der später bekannten Brailleschrift wird.

Dem Autor Thomas Zwerina, der inzwischen selbst erblindet ist, gelingt es hier gut, die Schwierigkeiten eines blinden Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts darzustellen. Dabei bedient er sich einer ausufernden Sprache, die perfekt in die Zeit passt, aber ein wenig anstrengend zu lesen ist.

Ich hätte gerne noch mehr über Louis Braille als Menschen erfahren. Seine Lebensgeschichte wird hier sehr kompakt dargestellt und ich meine, dass dem Buch ein paar Seiten mehr gut getan hätten.
Dennoch hat das Buch einen guten Einblick in die Probleme und Schwierigkeiten blinder Menschen gegeben und dabei gleichzeitig den Protagonisten gelungen in den Vordergrund gerückt.