Rezension

Beeindruckend

Der Name des Windes - Patrick Rothfuss

Der Name des Windes
von Patrick Rothfuss

»Vielleicht habt ihr von mir gehört« ... von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot - »sie haben einfach die falschen Lieder gesungen«. Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken. Im Mittelpunkt dieses Leseabenteuers steht ein großer Magier und leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Musiker, dessen Lieder die Sänger zum Weinen bringen ... und ein schüchterner Liebhaber.

 

 

Originaltitel: The Name of the Wind

24,95€ gebunden

12,99€ Ebook

Klett-Cotta Verlag

862 Seiten

 

 

„Dinge die wir nachvollziehen können, können wir auch beherrschen“

Seite106

 

„Was ich will? Ich will nur meinen Reshi wiederhaben.“ Sagte er leise und klang dabei ganz verloren. „Ich will dass er wieder so ist, wie er früher war“

Seite 783

 

 

Beeindruckend. Das beschreibt das Buch im Großen und Ganzen. Ich habe es ungefähr 2010 das erste Mal gelesen, aber mit 13 war mir noch nicht klar wie großartig dieses Buch ist. Aber negativ ist ganz klar der Preis. 25 Euro für ein Buch, gebunden hin oder her? IM ERNST? Gut, dass ich es als Ebook habe und das würde ich bei dem Preisunterschied auch jedem empfehlen. Der Schreibstil passt perfekt zu dem Protagonisten und man hat wirklich den Eindruck als würde es von Kvothe bzw. Kote grade erzählt. Was mich am Anfang ziemlich zum Lachen brachte war die Ausrede von Kote „… doch dann bekam ich einen Pfeil ins Knie.“ Kennt ihr das Spiel Skyrim? Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob Rothfuss ein großer Skyrimfan oder die Skyrimmacher große Rothfussfans sind. Mit der Erschaffung der Welt hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben und das ist ihm auch gelungen. Eine komplett neue Zeitzählung, gängige Drogen, mehrere Währungen und vor allem eine ausgetüftelte Religion mit Feiertagen und allem drum und dran, die an einigen Stellen aber sehr der katholischen ähnelt. Und das alles ist ausreichend erklärt oder steht im Anhang. Richtig gut fand ich es auch, dass wirklich die komplette Lebensgeschichte von Kvothe erzählt wird und das Buch sich nicht bloß um ein Ereignis dreht, so hat das Buch nämlich keinen Spannungshöhepunkt sondern bleibt durchgehend spannend. Spannend war vor allem das man bereits vorher viele Gerüchte über die Taten von Kvothe gehört hat und man unbedingt wissen will ob und wie er das denn gemacht hat. Die Charaktere haben mich auch total überzeugt. Kote da als Wirt zu sehen hat mir schon Leid getan, weil man ihm sofort anmerkt, dass er mit seiner Rolle nicht glücklich ist und er nichts mehr vom alten Kvothe hat. Aber der Kvothe in seiner Jugend war mir richtig sympathisch, einerseits ein Jugendlicher wie er im Buche steht, der möchte, dass ihn niemand vergisst und dass er als Held durchgeht, aber sehr naiv ist, wenn es um Frauen geht, andererseits aber ist er ziemlich intelligent da wortgewandt - was manchmal zu echt guten Wortwechseln geführt hat. Seine beiden Freunde Sim und Will sind auch toll. Es ist so eine richtige Männerfreundschaft, wobei man von Sim mehr mitbekommt als von Will. Und Sim verliert einfach über Niemanden ein schlechtes Wort. Außerdem hat mir Kvothes Freundin Auri gefallen. Auch wenn sie ein paar Jahre älter ist, fand ich sie so niedlich. Dazu muss man sagen, dass Auri einen kleinen psychischen Knacks hat. Wer mir nicht gefallen hat ist Kvothes heimliche Liebe Denna. Sie hat ständig einen neuen Kerl und spielt mit deren Gefühlen, und außerdem finde ich sie ziemlich egoistisch. Wen ich aber am besten finde ist Meister Elodin, der ebenfalls einen psychischen Knacks zu haben scheint. Ich glaube aber eher, dass er einfach nur zu schlau für die Leute ist und deshalb merkwürdig rüber kommt. Auf jeden Fall ist es immer lustig wenn Elodin auftaucht. Der Titel passt war einigermaßen, doch den Namen des Windes herauszufinden ist nicht Kvothes wichtigstes Anliegen, es ist eher ein Kindheitstraum von ihm, allerdings wüsste ich auch nicht welcher Titel sonst gut gepasst hätte. Das Cover ist ja auch eher schlicht gehalten, ist aber auch nicht schlecht.

Auf jeden Fall ein Buch das man lesen sollte, allerdings als Ebook, denn es ist wirklich beeindruckend. Das sagte ich am Anfang ja schon mal. Ich werde jetzt auch wieder zum zweiten Mal den bzw. die zweiten Bände (es ist wieder geteilt worden) lesen,  aber das wird noch ein paar Tage warten müssen.

5 von 5 Bücherwelten!