Rezension

Beeindruckend

Die Frau des Juweliers - Judith Lennox

Die Frau des Juweliers
von Judith Lennox

Bewertet mit 5 Sternen

Ägypten 1938: Die junge Juliet ist nach dem Tod ihres Vaters verzweifelt. Sie trifft zufällig auf den reichen englischen Juwelier Henry Winterton und nimmt seinen Heiratsantrag an. Gemeinsam gehen sie nach England und beziehen das Herrenhaus Marsh Court. Doch ihre Heirat stellt sich bald als großer Fehler heraus. Der zweite Weltkrieg bricht aus, was auch die Familie zu spüren bekommt. Juliet kämpft um das Überleben ihrer Familie. In ihrer Verzweiflung sucht sie Trost bei Henrys Freund, Gillis.  Doch sie ahnt nicht dass er ein Geheimnis bewahrt, welches sie auch Jahre später wieder einholt.

 

Judith Lennox legt mit ihrem Buch„Die Frau des Juweliers“, einen wunderschönen Roman vor, der mir im Gedächtnis bleiben wird. Dieses Familienepos beginnt 1938 und schreitet zügig voran. Die Ausführungen zum zweiten Weltkrieg, Not , Leid und Hunger, erstrecken sich bis zur Familie Winterton. Auch Einbußen im Juweliergeschäft sind zu verzeichnen. Doch schnell erholt sich die Geschäftslage und die Kinder wachsen heran.

Als es jedoch um die Besetzung der Führungskraft des Geschäftes geht, tauchen Neid, Missgunst und Hass innerhalb der Familie auf, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.

Juliet ist fortan bemüht, die Streitigkeiten innerhalb der Familie beizulegen. Die Geschichte zieht sich bis in die sechziger Jahre hinein, was mir sehr gut gefällt.  Die Kinder sind bereits erwachsen und Enkel sind geboren.

Juliet macht im Verlauf der Geschichte eine unglaubliche Wandlung durch. Anfangs sehr naiv und gutgläubig, wächst sie zu einer starken Frau heran, die es sich zur Aufgabe macht die Familie zusammen zu halten.

 

Im Verlauf des Romans begegnet man vielen interessanten Protagonisten. Diese sind sehr ausgereift, liebevoll und authentisch dargestellt.

Judith Lennox gelingt es durch ihre detaillierten und wunderbar dargestellten Charaktere, Gefühle und Emotionen des Lesers zu wecken.

Juliet ist mir von Anbeginn sehr sympathisch, Henry hingegen erlangt durch seine unterkühlte Art, immer mehr Ablehnung. Auch Piers tritt in die Fußstapfen seines Vaters und erlangt kaum Sympathiepunkte. Am liebsten hätte ich ihn manchmal geschüttelt um ihm die Augen zu öffnen und ihm die richtige Richtung zu weisen.

Die Landschaftsbeschreibungen sind so bildhaft, das der Leser sich alles wunderbar vorstellen kann.

 

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und lässt den Leser durch die Handlung des Buches fliegen. Unerwartete und unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse, lassen den Spannungsbogen immer wieder in die Höhe schnellen.

 

Dieser beeindruckende Roman hat mich sehr gut unterhalten. Das Familienepos befasst sich mit den Schicksalsschlägen der Familie Winterton. Gemeinsam durchlebt man mit der Familie, Höhen und Tiefen aber auch Freude und Leid. Dafür gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.