Rezension

Beeindruckend und außergewöhnlich

Singe ich, tanzen die Berge -

Singe ich, tanzen die Berge
von Irene Solà

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung
Ein außergewöhnliches und beeindruckendes Buch, auf das man sich einlassen können muss!

Die Autorin nimmt ihre Leserschaft mit in den spanischen Teil der Pyrenäen, nach Camprodon, einen Ort in den Bergen, in dem das Wort „Dorf“ noch seine ursprüngliche Bedeutung hat. Sie erzählt von Katalonien, der Region direkt zur Frankreich, den damaligen Fluchtwegen von Republikanern, Zivilisten und Soldaten, die über die Pyrenäen nach Frankreich geflohen sind und wie es ihnen ergangen ist. Ganz fein, webt sie mit poetischer Sprache Geschichtliches hinein, über das die aufmerksame Leserschaft stolpern wird.

Die Erzählperspektive wechselt kapitelweise und auch das ist außergewöhnlich, da Mensch, Geist, Tier und Natur eine Erzählstimme erhalten. Mal wird es traurig, grausam, mystisch und auch erotisch. Dieses Buch ist voller Überraschungen, wenn man sich von der (herkömmlichen) Idee, wie ein Roman erzählt werden soll, trennen kann.

Zu Beginn hatte ich meine Schwierigkeiten damit, die sich nach und nach legten. Ein zarter, hellroter Faden führt durch die Handlung, die im weitesten Sinne so beschrieben werden kann. Über viele Jahre hinweg begleiten wir eine kleine Auswahl an Charakteren stichprobenartig.

War ich zwischendurch noch unentschlossen, ob ich mich für das Buch begeistern kann oder nicht, hat mich das Ende dann doch irgendwie versöhnt. Ein seltsamer Kreis schließt sich. Ich kann das Buch zuklappen und mich daran erfreuen, mich auf dieses Leseerlebnis eingelassen zu haben.

 
Fazit
Wer schwer über den Tellerrand seiner Lesegewohnheiten hinwegsehen kann, wer mit poetischer Sprache, Gedichten und Wolken als Erzählende nichts anfangen kann, lässt aber besser die Finger vom Buch.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 13. April 2022 um 18:35

Poetisch ist doch schön.

monerl kommentierte am 14. April 2022 um 11:07

Oftmals ja. Und nicht für jeden. :-D