Rezension

beeindruckende Biographie

Befreit - Tara Westover

Befreit
von Tara Westover

Ich lese gerne Biographien und diese Biographie von Tara Westover hat es mir besonders angetan. Sie hat mich stark berührt, schockiert, aber zum Schluss doch wieder mit der Welt versöhnt, weil sie schon so etwas wie ein Happyend hat.

Tara wächst in den USA auf, in Idaho, einer Gegend , die schon sehr ländlich ist Am Fuße des Bear River wird sie als das jüngste von sieben Kindern in einen Mormonenfamilie geboren. Ihr Vater hat bipolare Störungen, die zur Folge haben, dass er unter Panikattacken und Manie und Psychosen leidet und das Ende der Welt des öfteren vor seinem Haus steht. Er baut Bunker, hortet Benzin und Nahrungsmittel, um auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Außerdem ist das Leben von Tara von Gewalt geprägt, physischer , wie psychischer, der sie sich nicht entziehen kann und sie bekommt auch keine Hilfe von ihrer Mutter oder anderen Geschwistern. Doch ein Teil ihrer Geschwister verlässt irgendwann das Haus und so auch sie. Dadur5ch dass sie nie eine Schule besucht hat, weil ihr Vater immer an eine Weltverschwörung geglaubt hat und Lehrer Handlanger dieser Verschwörung waren, ist es für Tara sehr schwer an ungefilterte Bildung zu kommen. Um so verwunderlicher ist es zu erleben, wie weit sie ihr späterer Weg in die Bildung bringt.

Dieses Buch zu lesen ist ein Wechselbad der Gefühle. Die Kindheit und Jugend von Tara mitzuerleben, die reich an psysischer und psychischer Gewalt war, hat mich beim Lesen schon an meine Grenzen gebracht. Mir wurde wieder bewusst, wie manipulativ Glauben gelebt werden kann und was man damit bei seinen Kindern anrichtet. Ihr ganzes Leben kämpfen sie mit diesen Eindrücken und teuen sich sehr schwer, sich von ihnen zu befreien, da sie in einem ständigen Konflikt stehen die Liebe ihrer Eltern zu verlieren.

Der Schreibstil dieses Buches war zu Anfang etwas gewöhn ungsbedürftig, wird aber nach ca. fünfzig Seiten besser lesbar und die Geschichte fesselt, egal wie bedrückend sie ist.

Ich möchte dieses Buch empfehlen, so schwer es auch manchmal zu lesen war,denn mein Wunsch, dass so etwas Kindern erspart bleibt, ist größer, als das Entsetzen, dass ich oftmals empfunden habe