Rezension

Beeindruckende Lebensgeschichte

Winterkinder - Owen Matthews

Winterkinder
von Owen Matthews

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist die beeindruckende Familiengeschichte von Owen Matthews und die berührende Lebensgeschichte seiner Eltern. Wir steigen 1937 in die Geschichte ein, die Zeit der Säuberungen unter Stalin. Sein Großvater, obwohl ein höherer Funktionär, wird verhaftet und, wie wir später erfahren, ermordet. Seine Frau wird in Sippenhaft genommen und für viele Jahre in ein Arbeitslager verbannt. Die Kinder, Lujdmilla und Lenina werden von ihren Eltern getrennt und wachsen in sowjetischen Kinderheimen auf, werden auch dort wieder getrennt. Am Ende des Krieges finden zumindest die beiden Schwestern wieder zueinander. Hier beginnt auch der zweite Teil des Buches, die Liebesgeschichte zwischen Lujdmilla und Marvyn, Owens Eltern. Marvyn kommt als britischer Student nach Moskau zur Zeit des Kalten Krieges. Er gerät, ohne es wirklich zu merken, in den Fokus des KGB. Er trifft und Lujdmilla und die beiden verlieben sich ineinander. Einige Tage vor der geplanten Hochzeit wird Marvyn aufgrund eines Komplotts, in das auch der KGB involviert ist, aus der Sowjetunion ausgewiesen. Jetzt beginnt der 6 jährig Kampf der beiden Liebenden, um ihr Recht miteinander zu leben. Aber nicht nur der Kampf mit den Autoritäten wird beschrieben, sondern wir dürfen auch wunderschöne Liebesbriefe der beiden lesen.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Eine schöne Mischung aus Beschreibung eines dramatischen Familienschicksals und einer Liebesgeschichte, die trotz eines furchtbaren Regimes bestehen kann. Man sieht hier so richtig die Menschenverachtung einer Diktatur, die Menschenleben zerstört, sowohl im eigentlichen Sinne durch Ermordung als auch durch sonstiges Unrecht, das den Menschen zugefügt wird. Für mich waren aber auch die Einblicke in das tägliche Leben der Menschen in Moskau, ihre Lebensverhältnisse und der Einfluß der Politik auf ihr tägliches Lebens sehr interessant. Ich kann diese Buch wirklich nur empfehlen.