Rezension

Beeindruckende Sklavengeschichte

Underground Railroad - Colson Whitehead

Underground Railroad
von Colson Whitehead

Bewertet mit 4.5 Sternen

In der Tradition von Roots, Onkel Toms Hütte, Fackeln im Sturm, Louisiana-Trilogie auf authentischen Begebenheiten beruhende Geschichte

Der Pulitzerpreisträger Colson Whitehead erzählt uns hier in der Übersetzung von Nikolaus Stingl eine Geschichte aus dem Amerika der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hierzu passt das Coverbild recht gut. Der vom Original übernommene Buchtitel orientiert sich an einer damals tatsächlich existiert habenden Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, geflüchteten Sklaven aus den Südstaaten dabei behilflich zu sein, in die freien Staaten des Nordens zu gelangen. Deren Name erklärt sich daraus, dass die Funktionen ihrer Mitglieder nach jenen der Mitarbeiterhierarchie der Eisenbahnen benannt worden waren. Protagonistin ist die junge Cora. Ergreifend und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassend, jedoch an keiner Stelle kitschig oder sensationshascherig lernt die Leserschaft hier, was es bedeutete, damals dort mit schwarzer Haut auf die Welt zu kommen. Flüchtlinge gab es ja auch im vergangenen Jahrhundert, jedoch waren diese nur höchst selten bereits auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Unbedingte Leseempfehlung! (Ich las dieses Buch nicht als e-book, sondern in der Printausgabe, für welche jedoch zumindest momentan wieder einmal kein Thread vorhanden ist.)