Rezension

Beeindruckendes Debüt

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken -

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
von Sarah Lorenz

Elisa war in der Schweiz, um das Grab der von ihr verehrten Dichterin Mascha Kaléko zu besuchen. Auf der langen Zugfahrt zurück nach Hamburg entspinnt sich ein gedachter Monolog, in dem Elisa Mascha aus ihrem Leben erzählt.
Dabei wird jedem Kapitel ein Gedicht von Kaléko vorangestellt, danach erfolgt die Beschreibung einer Episode oder Phase aus Elisas Leben, immer passend zum Gedicht.
Es geht viel um Liebe, oder was sie für Liebe hielt. Fehlende Liebe durch die Mutter, Liebeskummer und auch die wahre Liebe. Drogen, Missbrauch, Bücherliebe ziehen sich durch das ganze Buch. Das hört sich jetzt alles sehr schrecklich an, trotzdem empfinde ich es als Mut-Mach-Buch. Ganz wunderbar der Brief, den die erwachsene Elisa an die junge Elisa schreibt.
Drei Kapitel haben es mir besonders angetan. In dem einen spricht sie über ihre Empfindungen nach dem Tod ihres Vaters. In einem weiteren über ihre Erlebnisse, die sie ausgerechnet in meiner Stadt hatte. Als 14jährige ist sie ausgerissen um als Punkerin auf der Kölner Domplatte zu leben. Meistens betrunken oder High, ließ sie alles mit sich machen. Ein sehr hartes Kapitel.  
Und natürlich ihre Beschreibung ihrer Liebe zu Büchern. Das vorstehende Gedicht über den Bücherwurm ist mein Favorit der abgedruckten Gedichte.
Dieser Debütroman ist eine sehr gelungene Mischung aus Poesie und Härte.