Beeindruckendes Debüt
Bewertet mit 5 Sternen
Chrissy, 16 Jahre alt, bekommt vom Leben nichts geschenkt. Ihre Mutter hat sich selbst aufgegeben und betäubt ihren Frust mit Tabletten. Der Vater ist laut Mutter „ein reiches Arschloch“. Mehr Infos bekommt die Jugendliche nicht. Nachfragen unerwünscht. Der Stiefvater ist ein brutaler Alkoholiker, dessen „Business“ aus Drogenherstellung und -handel besteht und der Chrissy immer offensichtlicher bedrängt.
Einzig auf ihren besten Freund Tjard „T“ kann sich Chrissy immer verlassen. Er hat sie aufgefangen, als sie „zerbrochen“ war, bringt ihr das Boxen bei um kein „Opfer“ mehr zu sein und bietet ihr Zuflucht, auch wenn seine alleinerziehende Mutter und er es ebenfalls nicht leicht haben.
Doch Chrissy kämpft sich durch. Sie ist eine hervorragende Schülerin an einer Gesamtschule und hofft, sich durch ein sehr gutes Abi, ein besseres Leben aufbauen zu können. Dieser Ehrgeiz scheint sich auszuzahlen, als sie vom namenhaften Heinrich-Heine-Gymnasium für ein Sozialexperiment ausgewählt wird. Sie, als Kind einer „Brennpunktfamilie“ aus einem „Brennpunktviertel“, darf ans Heine wechseln um unter optimalen Bedingungen ihr Abitur zu machen.
Das Buch „Ganz aus Splittern“ ist, mit seinem farbigen Schnitt, nicht nur optisch ein Highlight. Die Autorin beschreibt in ihrem Debüt wortgewandt und lebensnah wie aus Gewalt und Vernachlässigung mit Hilfe von Liebe, Mut und Freundschaft ein Leben voller Möglichkeiten entstehen kann. Mich haben das Buch und die Autorin sehr beeindruckt und ich hoffe, weitere Werke folgen…