Rezension

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beeindruckener dritter Teil

Die Zeitrausch-Trilogie 3: Spiel der Gegenwart - Kim Kestner

Die Zeitrausch-Trilogie 3: Spiel der Gegenwart
von Kim Kestner

Bewertet mit 5 Sternen

Ein runder Abschluss mit allerlei Wirrungen und Überraschungen.

Nachdem sie sich bei ihrer eigenen Hochzeit gesehen hat, ist Alison nicht mehr zu bremsen. Sie will Kay retten, sie will sich selbst retten, und die Fernsehsendung, die sie so quält, aufhalten. Dafür inszeniert sie selbst ihren eigenen Tod und glaub, endlich mit Kay glücklich sein zu können. Doch nicht nur entdeckt sie eine grausame Wahrheit, sie muss auch einsehen, dass Oscar recht hatte und Top the Realitys nicht locker lassen wird, bis Alison die Sendung unmöglich gemacht hat. Dafür muss sie die Gefahr eingehen, Kay zu verlieren – und noch mehr.
Vom dritten Teil der Reihe bin ich wirklich beeindruckt. Er startet mitten im Geschehen, direkt im Anschluss an den zweiten Roman. So fällt eine etwas langwierige Einleitung weg, der Leser darf sich gleich mitten im Geschehen wiederfinden und erfährt, warum Kay glaubt, Alison sei tot. So werden nach und nach einige Ungereimtheiten beseitigt, wohingegen neue aufkommen, die nur umso größer sind und denen Alison und Kay hinterher gehen müssen. Immer wieder gibt es neue Antriebe für sie. Wer sich noch an den ersten Teil erinnert, wird sich vielleicht freuen, dass dabei Alisons Familie und ihr kleiner Bruder nicht unwesentlich beteiligt werden.
Tatsächlich geht für mich im dritten Teil fast alles auf. Wichtiges wird erklärt und endlich erfährt Alison – und damit auch der Leser – was in Kays Kopf vor sich geht. Für mich eine der schönsten Szenen des Buches. Verwirrend wird es dagegen etwas, wenn Alison eine Armee von Varianten ihrer selbst braucht, um Zeitsprünge zu verhindern und sie ein großes Opfer geben muss, um am Ende in einer gefestigten Realität leben zu können. (Hier sehe ich die große Schwachstelle des Romans, denn Alison fällt dieses Opfer meiner Meinung nach zu leicht und ohne große Reue.)
Der Stil ist wie gewohnt gut. Klare Worte und Metaphern, auch Alisons Charakter formt sich immer mehr. Das Bild rundet sich und im ganzen wird aus der Zeitrausch-Trilogie wirklich ein beeindruckendes Werk, so dass ich den dritten Teil wärmstens empfehlen kann.