Rezension

Begeisternd

Die Jahre der Leichtigkeit - Elizabeth Jane Howard

Die Jahre der Leichtigkeit
von Elizabeth Jane Howard

Bewertet mit 5 Sternen

Wie jedes Jahr fahren die Brüder Hugh, Edward und Rupert Cazalet auch in den Jahren 1937 und 1938 im Sommer mit ihren Familien nach Sussex. Dort treffen sie auf dem Landsitz der Familie ihre Eltern und ihre unverheiratete Schwester Rachel. Hugh und Edward versuchen noch immer ihre traumatischen Erlebnisse aus dem 1. Weltkrieg zu verarbeiten. Edward gelingt das besser als Hugh, denn der verlor im Krieg eine Hand. Rupert, der Jüngste, träumt von einem Leben als großer Maler. Stattdessen muß er sein Geld als Lehrer verdienen, um seiner Frau einen luxuriösen Lebensstandard zu ermöglichen. Leider reicht das Geld nicht immer. Rachel muß sich täglich um die langsam alt werdenden Eltern kümmern. Ihre eigenen Wünsche bleiben dabei auf der Strecke. Dabei möchte sie sehr gerne mit Sid zusammen sein. Sid ist eine junge Frau, mit der Rachel eine innige Freundschaft verbindet, doch beide möchten mehr füreinander sein. In diese Sommeridylle drängen sich dunkle Schatten, die Gefahr eines neuen Krieges baut sich immer weiter auf. Jedes Familienmitglied geht damit auf seine Weise um und es entstehen dadurch Konflikte, die den Sommerurlaub trüben.

Wer kennt nicht das Gefühl von Freiheit und Abenteuerlust, wenn die Sommerferien beginnen? Beim Lesen dieses Buches war es wieder da. Die Freuden des Sommers werden in dieser Geschichte zum Leben erweckt, obwohl die Sorgen des Alltages und die Angst vor einem neuen Krieg nicht einfach an die Seite geschoben werden können. Das spüren auch die Kinder und machen sich ihre - manchmal erschreckend realistischen - Gedanken.
Vier Geschwister, die so unterschiedlich sind, versuchen ihr Leben zu meistern. Keiner will seine Probleme vor den anderen ausbreiten und so spielt jeder seine Rolle so gut er eben kann. Die Familien wachsen durch die Kriegsgefahr zusammen.
Dieses wunderbare Buch kann man als Neuentdeckung nur empfehlen. Die Personen sind perfekt beschrieben. Man hat das Gefühl, daß man jeden einzelnen schon lange kennt und mit ihnen befreundet ist. Obwohl sie auch Fehler haben, kann man keinem richtig böse sein.

Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen und war von der ersten Seite an hin und weg von der Geschichte der Familie Cazalet.