Rezension

Beginn einer thriller-Trilogie

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

"Wie viel konnte ein Mensch aushalten, bevor er zerbrach und selbst zum Monster wurde?"

Welches Monster hat einen kleinen Jungen grausam geprügelt, seine Genitalien entfernt und ihn zu Tode gequält? Und wie ist der Täter zu einem solchen Monster geworden? 

Als die Polizistin Jeanette Kihlberg diesen brutalen Mord aufklären soll, hat sie kaum Anhaltspunkte. Nicht einmal die Identität des Toten kann sie ermitteln, denn niemand scheint das Kind zu vermissen. Und es bleibt nicht bei diesem einen Leichenfund. Im Zuge der Ermittlungen bittet Jeanette die Psychologin Sofia um Hilfe, die sich mit multiplen Persönlichkeiten auskennt. Doch wie sollen sie vorwärtskommen, wenn es nichts Greifbares gibt und wenn die Chefs an einer Untersuchung wenig interessiert sind, weil das Kind anscheinend ein namenloser Einwanderer war?

Im Buch gibt es starke Frauen, die alle Probleme mit sich herumschleppen: Jeanette behauptet sich als Kommissarin in einer Männerwelt, doch die Beziehung zu ihrem Mann ist fragwürdig und für ihren Sohn hat sie kaum Zeit. Sofia ist eine gefragte Expertin, doch mit ihrem langjährigen Liebhaber Lasse gibt es ein großes Problem. Victoria hat ihren Weg gefunden, doch als Kind wurde sie missbraucht und ihre Erinnerungen belasten sie noch heute. Und dann gibt es noch die namenlose Frau, die in ihrer Wohnung ein Versteck ausbaut... Was diese Frauen miteinander zu tun haben, stellt sich nach und nach heraus, und da gibt es so einige Überraschungen. Die beiden Autoren blenden verschiedene Sichtweisen ein; die Kapitelüberschriften geben den Ort der Handlung an, so dass der Leser daraus Rückschlüsse ziehen kann. Trotz Andeutungen macht die Geschichte einige unvorhergesehene Wendungen, und so bleibt das Buch spannend. Es endet mit einem Cliffhanger - daher muss ich nun unbedingt den zweiten Teil lesen!