Rezension

Beginnt eher gemächlich, nimmt dann aber deutlich Fahrt auf und ist nicht so leicht zu durchschauen

Verborgenes Unheil - Daniela Frenken

Verborgenes Unheil
von Daniela Frenken

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einer gescheiterten Beziehung zieht Emma zu ihrer Schwester Daisy und deren Familie. Sie arbeitet in Daisys Café, welches sich auf dem Burggelände befindet. Dort lernt sie auch Nils kennen. Der junge Mann scheint in seiner Rolle als Burgführer aufzugehen, kleidet sich wie ein Ritter und scheint auch sonst eher in einer anderen Welt zu leben. Deshalb kann Emma seine Aussage, dass ein geheimnisvoller Abt auf dem Burggelände umgeht und Menschen tötet, zunächst kaum glauben. Doch plötzlich kommt es zu merkwürdigen Ereignissen. Emma beginnt Fragen zu stellen und weiß bald nicht mehr, was sie glauben soll und wem sie vertrauen kann.....

Das Interesse am Buch, wird durch einen geheimnisvollen Prolog, in dem man eine Frau beobachtet, die offensichtlich gefangen gehalten wird und Todesangst aussteht, sofort geweckt. Der Einstieg in die eigentliche Handlung verläuft dann allerdings eher gemächlich. Man lernt zunächst die unterschiedlichen Protagonisten kennen und erfährt einige Hintergründe. Diese Schilderungen sind sehr detailliert. Dadurch bekommt man zwar einen guten Überblick und viele Informationen, doch die Spannung, die man ja von einem Thriller erwartet, will sich zunächst nicht einstellen. 

Der Schreibstil ist allerdings sehr flüssig. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten  mühelos vorstellen, sodass man sie beim Lesen spontan vor Augen hat. Die Akteure wirken alle lebendig und dadurch sind auch die detaillierten Hintergrundinformationen durchgehend interessant. Die Handlung baut sich eher langsam auf. Doch dann beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Man ist hin- und hergerissen, weiß nicht, was man glauben soll und wem man vertrauen kann. Der Autorin gelingt es außerdem hervorragend, falsche Fährten auszulegen, denen man nur zu bereitwillig folgt, um am Ende dann mit einer Wendung überrascht zu werden. Denn es ist gar nicht so leicht zu durchschauen, wer hier der Täter sein könnte. Man tappt bei den eigenen Überlegungen lange Zeit im Dunkeln. Das große Finale ist so spannend, dass man förmlich an den Seiten klebt und das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir am Anfang der Nervenkitzel und die Spannung, die einen Thriller für mich ausmachen, bei diesem Exemplar etwas gefehlt haben, kam ich dennoch voll auf meine Kosten. Denn ich mag Handlungen, in denen man detaillierte Hintergrundinformationen zu den Protagonisten bekommt und bei denen man den Täter nicht ausmachen kann,auf falsche Fährten gelockt und am Ende überrascht wird. Das alles ist der Autorin, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen und deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala vier von fünf Sternchen.