Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Behäbig, aber zum Ende hin doch spannend

Einer fehlt beim Kurkonzert - Hansjörg Martin

Einer fehlt beim Kurkonzert
von Hansjörg Martin

Oberkommissar Klipp, der eigentlich hauptsächlich an der Polizeischule unterrichtet, macht Urlaub auf einer beliebten Nordseeinsel. Sein Quartier hat er in einer kleinen Pension bei Frau Drojahn gefunden. Es gibt noch ein paar weitere Gäste wie den jungen und reichen Erben Harals Brocksiepen, der aufgrund seiner 20 Jahre noch nicht die Volljährigkeit mit 21 erreicht hat und darum noch mit seinen älteren Tanten dort logiert. Seine Tanten haben die Vormundschaft für ihn übernehmen müssen, da er Waise ist. Sein Vater erschoss sich zuletzt und seine Mutter starb schon früh. Ein tragisches Schicksal wie Klipp von der geschwätzigen Frau Wulze, ebenfalls Gast bei Frau Drojahn, erfährt. Doch Brocksiepen ist kein Kind von Traurigkeit. Der schöne Jüngling scheint der Damenwelt mehr als zugetan. So auch der attraktiven Frau Eisenreich, die mit Gatte, 2 Kindern und Kindermädchen ebenfalls in der Pension weilt. Während Klipp mit dem Kindermädchen Uschi zarte Bande knüpft, ist das Geplänkel zwischen Frau Eisenreich und Harald Brocksiepen Herrn Eisenreich bald ein Dorn im Auge. Eines Abends kommt es zum Eklat und am nächsten Morgen muß Pensionswirtin Drojahn eine fürchterliche Entdeckung in einem ihrer Gästezimmer machen.
Jetzt ist Klipps Ermittlerspürsinn gefragt. Doch zunächst einmal muß er den Gästen klar machen, daß er zwar in gewisser Weise Lehrer ist, wie er sich überall vorgestellt hat, aber in erster Linie doch Kommissar bei der Polizei ist. Nun erst lernt Klipp die Gäste von ihrer anderen Seite kennen.

Dieser Krimi ist recht behäbig und seinen Schreibstil schon recht altacken. So verläuft die Handlung zunächst auch in mehr als ruhigen Bahnen. Durch die recht langatmige Erzählung in der Ich-Form aus Sicht des ermittelnden Kommissars Klipp, bleibt die Spannung schon sehr auf der Strecke. Diese wird jedoch gegen Ende des Buches durch einige überraschende Wendungen und durch einige humorvollere Passagen noch recht unterhaltsam, so daß das Buch alles in allem gut unterhält. Der Kriminalfalls als solcher ist sehr gut angelegt und überrascht, nur der Sprachstil hätte dem ein wenig angepasst werden müssen, dann wäre es noch besser gewesen.