Rezension

Behäbig und teilweise langatmig

Der Mann im Park - Pontus Ljunghill

Der Mann im Park
von Pontus Ljunghill

Bewertet mit 4 Sternen

Der Text auf der Rückseite spricht von einem neuen Stern am Thrillerhimmel. Dem kann ich so nicht ganz zustimmen . Sicherlich ist die Zeit, in der dieser Thriller spielt, für schwedische Krimis ungewöhnlich, doch der Schreibstil des Autors und sein Hang zu sehr ausschmückenden Beschreibungen von Dingen, die eher nebensächlich sind, hat mir den Lesespaß doch etwas verdorben.

Die Geschichte beginnt in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhundert , in der wir John Stirna an seinem letzten Arbeitstag im Kriminalmuseum, in dem er seinen 10 Jahren arbeitet, kennenlernen. Warum er dort arbeitet, dessen Kariere so vielversprechend begann und warum er ein Jahr vor seiner Berentung aufhört zu arbeiten, erfahren wir in einem anderen Zeitstrang, der 1928 beginnt. In dieser Zeit wird Stirna mit ein Mord an einem 8 jährigen Mädchen konfrontiert, um dessen Auflösung er sich nicht nur bemüht, sondern der Mutter verspricht, den Täter zu finden. Dieser Fall , der ungelöst bleibt, beeinflusst Stirnas Leben maßgeblich.
Nachdem Stirna Abschied aus dem Polizeidienst, wird er von einem Journalisten aufgesucht, der eine Serie über spektakuläre Mordfälle schreiben will. Stirnas Ehrgeiz wird wieder geweckt und er macht sich erneut daran den Fall um das tote Mädchen aus dem Jahre 1928 zu lösen.

Der Autor beginnt seine Geschichte sehr ruhig, indem er den letzten Arbeitstag von Stirna beschreibt. Die Grundstimmung der Geschichte ist eher düster.Etwas spannend wird es erst in der Rückblende, in der der Mord des kleinen Mädchens beschrieben wird. Doch das bleibt auch erst einmal der einzige Höhepunkt dieses Buches. Es folgen die Beschreibung der damaligen Polizeiarbeit, die sicherlich wesentlich mühsamer und wenig erfolgreicher war als heute und die Beschreibung der einzelnen Personen , die an der Aufklärung beteiligt sind und wie sie teilweise zueinander stehen. An diesen Stellen habe ich mich ganz häufig dabei ertappt, dass ich Passagen doppelt lesen musste und ich den Drang hatte quer zu lesen. Zu behäbig und langatmig habe ich das Geschriebene gefunden und ich hatte auch nicht das Gefühl ,einem Spannungshöhepunkt entgegen zu lesen. Das sich die Geschichte letztendlich doch lohnt, erfährt man, wenn man weiterliest, aber man braucht schon etwas Durchhaltervermögen.

Als Thriller würde ich dieses Buch nicht unbedingt beschreiben, wohl eher als Krimi. Das Buch war nicht schlecht, aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht liest. 3,5 Sterne