Rezension

Beklemmend und trotzdem grandios

Splitterfasernackt - Lilly Lindner

Splitterfasernackt
von Lilly Lindner

Lilly wurde als 6 jähriges Mädchen von ihrem Nachbar vergewaltigt. Ihre Eltern merken nichts. Sie schenken ihr keine Liebe. Sie ist nie gut genug für sie. Später versucht sie sich umzubringen. Klappt nicht. Wenn sie nichts mehr isst, dass verschwindet sie vielleicht irgendwann. Ana und Mia werden ihre stetigen Begleiterinnen. Bloß nichts essen und wenn doch, dann wieder raus damit. Vielleicht schafft sie es ja alles bewältigen, wenn sie ihren Körper verkauft?

So wie meine Inhaltangabe geschrieben ist, so ist auch der größte Teil vom Buch geschrieben. Viele kurze Sätze, die bei einem hängenbleiben, die sich festsetzen, die einen berühren.
Ich habe noch kein Buch gelesen, was mich so sehr berührt hat!
Es ist schwierig eine Rezension zu schreiben, da mir teilweise immer noch die Worte fehlen. Man muss dieses Buch einfach fühlen. Oft ging es mir sogar zu nah und ich musste es erst mal weglegen.
Generell ist es nicht einfach zu einer Biografie eine Rezension zu schreiben, da man ja nichts schlecht machen möchte, was der Person passiert ist. Und Lilly sind schlimme Dinge passiert!
Durch ihren ganz eigenen Schreibstil schafft sie es einen in ihren Bann zu ziehen und man fühlt richtig mit ihr mit.
Es ist nicht einfach den richtigen Zeitpunkt zu finden dieses Buch zu lesen, da es einen schon etwas runterzieht. Wenn man sich sowieso gerade in einem Loch befindet, kann ich es nicht empfehlen!
Es gehört aber auf jeden Fall zu den Büchern, die man irgendwann lesen sollte. Wegen dem einmaligen Schreibstil und weil einen das Buch berührt und erst mal nicht mehr loslässt.