Rezension

Beklemmende Dystopie - aber klare Leseempfehlung

Vox - Christina Dalcher

Vox
von Christina Dalcher

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Amerika in der nicht allzu fernen Zukunft in der die einzige Aufgaben der Frauen wieder ist, Hausfrau und Mutter zu sein, nachdem eine neue Regierung an die Macht kommt. Back to the 50ies, nur schlimmer, weil die Frauen darüber hinaus nur 100 Wörter am Tag sprechen dürfen. Wird diese Zahl überschritten, erhalten sie mittels eines Armbandes, das die Wörter zählt, Stromschläge. Schon kleine Mädchen müssen sich daran halten, so dass sie in der Schule kaum mehr sprechen und deshalb auch kaum mehr etwas lernen dürfen.

Jean McClellan darf bald,  trotz ihrer hohen Qualifikation als Wissenschaftlerin, nicht mehr ihren Beruf ausüben. Sie hat neben ihren zwei Söhnen auch eine Tochter, Sonia. Sonia, die noch zu klein ist, um zu verstehen, dass sie nicht mehr als 100 Wörter sprechen darf, muss dies jedoch schmerzhaft lernen und spricht bald überhaupt nicht mehr, während besonders der älteste Sohn sich dem System anpasst und zu einem Macho wird. Auch Jeans Mann arbeitet für die Regierung, scheint ihr zur Seite zu stehen, aber stimmt das wirklich?

Jean erhält einen Forschungsauftrag und versucht gegen die Regierung zu kämpfen, was sehr erschwert wird durch die ständige Beobachtung. Sie will den Frauen un deren Töchtern ihr Leben, ihre Eigenständigkeit und ihre Sprache wieder zurückgeben und kämpft dafür mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, selbst wenn sie dafür Menschen, die sie liebt, opfern muss. Wird ihr das gelingen?

Der Roman ist eine Mischung zwischen Dystopie, Thriller und Fantasy. Er ist sehr beklemmend, spannend und intelligent und beim Lesen stellen sich einem mehr als einmal die Haare zu Berge, nicht nur wenn man selbst Mutter einer Tochter ist.

Das Ende ist zwar vorhersehbar, nichts-desto-trotz eine klare Leseempfehlung, weil das Buch sich inhaltlich abhebt.