Rezension

Beklemmende Geschichte zwischen Schweden und Chile

Feuerland - Pascal Engman

Feuerland
von Pascal Engman

Bewertet mit 4 Sternen

Feuerland von Pascal Engman, gelesen von Frank Stieren, erschienen im Audiobuch Verlag am 3. März 2020

Vanessa Frank langweilt sich. Sie wurde mit Alkohol am Steuer erwischt und wurde vom Dienst suspendiert. Sie trinkt aus Langeweile, steht gerade nicht so auf die Männer, die gerne mal einen Abend mit ihr verbringen würden. Sie beginnt sich für die Flüchtlingshilfe zu engagieren und bekommt von einem ihrer Informanten den Tipp, dass ein reicher Mann entführt wurden und nach Lösegeldforderungen frei gelassen wurde. Inzwischen ist wieder ein Mann entführt worden, aber offensichtlich wurde nicht die Polizei eingeschaltet.

Vanessa Frank entspricht so in etwa dem, was heute bei Krimis üblich ist. Sie ist vom Dienst suspendiert, keiner der Leute, die sie befragt weiß das und sie muss niemandem außer ihrem eigenen Gewissen Rede und Antwort stehen. Außerdem hat sie zwar noch kein Alkoholproblem, trinkt aber häufig.
Die Story teilt sich in mehrere Stränge. Vanessa Frank als Ermittlerin, dann den ehemaligen Elitesoldaten Nicolas und dem Kriminellen Ivan die für die Entführungen verantwortlich sind. Wobei Nicolas den Paladin gibt und Ivan den unfähigen, weinerlichen Chaoten, der so bräsig ist, dass man sogar lustige Momente in diesem Buch findet.

Dann geht es in einem weiteren Strang noch um eine ehemalige deutsche Kolonie in Feuerland in der Don Carlos eine Klinik für Reiche führt und ein Imperium leitet, in dem er der Herrscher ist.

Mir waren etwas zu viele Themen ins Buch gepackt, was zur Folge hatte, dass es ziemlich lange dauerte bis die Story wirklich los ging. Dafür sind viele Themen dann düster und die niedergeschriebene Brutalität hätte nicht in dem Umfang sein müssen. Weniger wäre mehr gewesen.
Insgesamt ein gutes Buch, welches Frank Stieren mit seiner Stimme gut umgesetzt hat. Das es sich um eine gekürzte Fassung handelt habe ich der Geschichte nicht angemerkt.