Rezension

Bennie Griessel auf der Suche nach der Frau im blauen Mantel

Die Amerikanerin - Deon Meyer

Die Amerikanerin
von Deon Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Die gute Nachricht zuerst: Bennie Griessel  von der Valke, der Sondereinheit der südafrikanischen Polizei, ist seit  147 Tagen trockener Alkoholiker. Chefin Mbali Kaleni hat ihre Jungs fest im Griff (saubere Sprache, saubere Uniform) und Kollege Vaugn Cupido hält eine Ehe noch immer für ein unkalkulierbares Risiko. Als eine nackt aufgefundene Tote als Amerikanerin identifiziert wird, muss die Valke den Fall übernehmen.  Dem örtlichen Ermittler in Somerset West traut man einen so brisanten Fall nicht zu, der vermutlich internationales Aufsehen erregen wird. Der Täter wusste offenbar genau, wie er seine Spuren am Fundort beseitigen konnte – und das verrät mehr über ihn, als ihm lieb sein kann. Die tote Alicia Lewis war eine renommierte Kunstexpertin, die als Fahnderin vermisste Kunstgegenstände aufspürte. Was wollte eine Frau von ihrem Format in Südafrika - und warum hat sie vor ihrer Reise - für Vertraute überraschend -  ihren Job gekündigt?  In einem parallelen Handlungsstrang flüchtet in einem früheren Jahrhundert in den Niederlanden ein Mann vor mehreren Verfolgern, und in der Gegenwart  erfährt Bennie Griessel von einem befreundeten Pfandleiher, dass in Südafrika ein Gemälde gestohlen sein soll und noch nicht wieder aufgetaucht ist. Es handelt sich um das Werk eines Rembrandt-Schülers, für das ein absurd hoher Preis geschätzt wird.

Die Lösung des Falls der „Frau im blauen Mantel“  (OT) ist so charmant wie überraschend, ebenso Meyers Idee, zu einem weltbekannten Roman über ein Gemälde einen Sidekick zu verfassen. Warum er das tat, verrät er zum Glück  im Nachwort; denn eine Erzählung von unter 200 Seiten ist für den Schöpfer von Bennie Griessel doch mehr als ungewöhnlich.

Kommentare

hobble kommentierte am 03. Mai 2018 um 06:09

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