Rezension

Berg hat es drauf

Die Schattenbucht
von Eric Berg

Bewertet mit 5 Sternen

Ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung springt Marlene Adamski vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Sie überlebt, spricht seither jedoch kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der 62-jährigen Bäckersfrau, doch der Fall lässt sie nicht los. Sie fährt ins mecklenburgische Prerow, um nach ihrer Patientin zu sehen.
Marlene wird scheinbar liebevoll umsorgt. Doch das Verhalten ihres Ehemanns macht Ina stutzig. Keine Sekunde lässt er sie mit Marlene allein, will offensichtlich verhindern, dass sie mit Ina spricht. Was hat dieser Mann zu verbergen? Und was hat er mit den merkwürdigen Vorfällen zu tun, die sich in Prerow häufen?
Quelle Amazon

Eric Berg ist wirklich ein Meister des Kriminalromans. Er schafft es wie kein Zweiter seinen Figuren Leben einzuhauchen und es gelingt ihm immer wieder, mir als Leser Sympathien für die Verbrecher abzutrotzen. Keiner seiner Charaktere ist eindimensional. Alle haben ihre guten und schlechten Seiten und das finde ich so faszinierend.

Auch der Plot seines 3. Krimis ist wieder meisterhaft durchdacht und hielt mich fest im Griff. Trotz schrecklicher Grippe mit tränenden Augen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Der Spannungsbogen wird konstant hoch gehalten und sorgt dafür, dass man die Geschichte in einem Rutsch lesen muss.

Auch seine Landschaftsbeschreibungen passen perfekt dazu. Sie sind wunderschön, aber doch nicht ausufernd oder langatmig. Sie bewirken aber, dass man jederzeit Bilder im Kopf hat und die Story wie ein Film im Kopf abläuft.

Seine Hauptfigur, Psychologin Ina Bartholdy, hat ihre Ecken und Kanten und ist nicht ohne Fehler.  Das macht sie so schrecklich sympathisch. Ich finde einfach keinen negativen Punkt, so sehr ich auch danach suche und darum kann ich nur 5 von 5 Punkten vergeben und mich auf den nächsten Krimi von Eric Berg freuen und hoffen, dass er seine Leser nicht allzu lange warten lässt. Unbedingt lesenswert.

© Beate Senft