Rezension

Berlin 1922

Fräulein Gold. Schatten und Licht - Anne Stern

Fräulein Gold. Schatten und Licht
von Anne Stern

Bewertet mit 3 Sternen

 Hulda Gold ist Hebamme in Berlin und es ist das Jahr 1922. Die Menschen, mit denen Hulda zu tun hat, leben zum größten Teil in großer Armut. Hulda ist eine äußerst engagierte Hebamme und durch Zufall ist eine der Gebärenden die Nachbarin von einer Frau, die tot im Kanal aufgefunden wird. Was ist passiert? Je mehr Hulda ihre Nase in die Sache hineinsteckt, desto brisanter wird die Situation auch für sie.
Das Cover, von dem ich eigentlich dachte, das es Hulda zeigen soll, passt nicht zu der äußerlichen Beschreibung von Hulda im Buch, denn sie trägt eine Bubikopffrisur.
Mir hat der Schreibstil der Autorin  gefallen, da sie es schafft die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen, ihren Figuren Leben einzuhauchen und mir zugleich auch ein Gefühl dafür zu geben, wie es war dort zu leben. Sehr gerne hätte ich jedoch mehr von Hulda und ihrer eigenen Vergangenheit erfahren, denn diese blieb mir unklar. Der Roman hat krimihafte Züge, denn es geht um ein aktuelles Verbrechen, aber auch um Verbrechen, die in der Vergangenheit verübt wurden. Erwartet hatte ich, dass es sich mehr um Hulda selbst drehen würde und ihre Tätigkeit als Hebamme, diese wurde zwar immer wieder erwähnt, doch eigentlich geht es um die Tote im Kanal und deren Vergangenheit. Die Erlebnisse ihrer Hebammentätigkeit rücken in den Hintergrund, scheinen sie nicht so sehr zu belasten und vielleicht geht es mir deswegen auch so ähnlich - andererseits bin ich von mir selber geschockt, dass ich es so hinnehme.
Dieses Buch ist der erste Teil einer Trilogie und es endet quasi mit einem Ausblick auf den zweiten Teil.
Insgesamt drei Sterne für diesen Roman, da er mir an einigen Stellen zu oberflächlich blieb.