Rezension

Berühren verboten

Goddess of Poison - Tödliche Berührung - Melinda Salisbury

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
von Melinda Salisbury

Inhalt: Die 17-jährige Twylla darf von niemandem berührt werden. Ihre Haut gilt als giftig und jeder, der sie anfasst würde sofort sterben. Jeder, außer der königlichen Familie, die gegen das Gift immun ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie als Göttin verehrt wird und in absehbarer Zeit Prinz Merek heiraten soll. Statt darüber glücklich zu sein ist sie aber einfach nur einsam und wird auch noch von der Königin gezwungen ihre Feinde hinzurichten.

Dann bekommt sie einen neuen Wächter. Lief ist anders als alle anderen und sieht hinter die Fassade von Gehorsam und Pflichtbewusstsein, die Twylla aufgebaut hat. Das Mädchen beginnt an ihrem Schicksal zu zweifeln und fühlt sich immer mehr zu Lief hingezogen. Aber haben diese aufkeimenden Gefühle überhaupt eine Chance?

 

Meinung: „Goddess of Poison-Tödliche Berührung“ ist ein Fantasyroman für Jugendliche, der allerdings auch für Erwachsene geeignet ist.

Melinda Salisbury erfindet eine völlig neue Welt, in der die Herrscherfamilie, angeführt von einer machtbesessenen und skrupellosen Königin, die alleinige Macht hat. Der Glaube an die Götter ist tief in den Menschen verwurzelt und auf diesem Glauben erbaut die Königsfamilie ihre Herrscheransprüche. Dieser Glaube ist es auch der Twylla schon als Kind als Auserwählte abstempelt und zur Gottgleichen Daunen macht. Einer Wiedergeburt der Tochter jener Götter, die alle verehren. Sie hat die Macht die Menschen mit ihrer Stimme zu verzaubern und mit einer Berührung zu töten. Und eben dies verlangt die Königin auch von ihr.

Außer der Königsfamilie und ihren Wächtern hat Twylla nicht viel Kontakt. Und die Wächter laufen ihr immer wieder davon, aus Angst sie aus Versehen zu berühren. Die Einsamkeit, aber auch das Pflichtgefühl und den starken Glauben den Twylla ausstrahlt, sind durch das Buch hindurch spürbar. Und so ist es kein Wunder, dass die bereits 17-jährige Protagonistin sehr schüchtern und verängstigt herüberkommt. Aber auch sehr sympathisch. Im Laufe des Buches gewinnt sie aber immer mehr an Stärke und kommt sogar einem Komplott auf die Spur.

Die anderen Figuren haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Lief ist sehr charmant und ich mochte die Art, wie er mit Twylla umgeht. Seine Art lockert das ganze Buch und auch das Mädchen auf.

Prinz Merek ist ebenso einsam wie Twylla, nur mit mehr Macht dabei. Ihm merkt man seine Gefühle für sie sehr schnell an und das macht ihn ebenfalls sympathisch.

Die Königin hingegen ist das genaue Gegenteil ihres Sohnes. Sie ist machthungrig und grausam und richtet Leute wegen kleinerer Vergehen mal eben hin. Von Twylla verlangt sie ihr immer zu gehorchen und alle Verräter zu berühren und damit zu töten. Dass das Mädchen dies hasst ist ihr vollkommen egal.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat ebenso Elemente einer Liebesgeschichte, Fantasyelemente, als auch Komponenten eines Komplotts, was Spannungen aufbaut, die sogar mit Jugendthrillern vergleichbar sind.

Der Schreibstil ist flüssig und bildlich, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann.

Das Ende lässt jedoch einige Fragen offen und Spielraum für mehr. Ich weiß nicht, ob ein weiterer Band geplant ist, aber ich würde unter anderem sehr gerne mehr über den „Schlafenden Prinzen“ erfahren.

Ansonsten ist das Buch jedem zu empfehlen, der auf Fantasy, Jugendbücher und Königliche Geschichten steht. Und der nicht unbedingt ein 100 %iges Happy-End benötigt.

 

Fazit: Gutes Fantasybuch. Nur aus dem Ende hätte man noch etwas mehr herausholen können. Trotzdem sehr zu empfehlen.