Rezension

Berührend

Der Himmel gehört uns - Luke Allnutt

Der Himmel gehört uns
von Luke Allnutt

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Roman:

Der Himmel gehört uns

Inhalt in meinen Worten:

Du findest deine Liebe des Lebens, und ihr bekommt zusammen ein Kind, doch das klappt auch erst nach zwei Fehlgeburten. Ihr liebt euren Sohn, ihr macht euch tagein und tagaus Gedanken. Als Rob mit ihm Fahrradfahren übt, fällt Jack plötzlich um, doch nicht nur das, auch auf dem Spielplatz passiert das ab und an. Somit steht fest, Ärzte müssen konsultiert werden. Doch was dann für ein Ergebnis kommt, ist ungerecht, denn der geliebte Sohn ist krank – sterbenskrank – und davon berichtet euch Rob. Wie er die Zeit wahr nahm, was er erlebte, als er von seinem Sohn loslassen musste und was es bedeutet, zu leben selbst wenn man stirbt.

Die Frage ist, lässt du dich auf diese Geschichte ein und lässt dich berühren?

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Das Buch ist in drei Teile geteilt. Ein kurzer Einstieg, der mir aber das Buch fast vereitelte, weil ich mit dem Einstieg nicht klar gekommen bin, einem etwas längeren Mittelteil, wo es um Jack geht. Wie Rob seinen eigenen Sohn entführt um mit ihm in eine Klinik zu fahren, die alles andere als Regelkonform arbeitet. Es geht darum wie er trauert und in seiner Trauer vergisst zu leben. Im letzten Teil des Buches geht es um Rob. Wie er in seiner Trauer seine Frau verliert und sich ein neues Leben aufbauen muss, denn das Haus wo Jack lebte soll so nicht mehr existieren, denn das ist nicht gut für ihn. Leider verfällt er immer mehr in eine Drogensucht, und wie er dort rauskommt und am Ende vielleicht doch noch ein kleines Happy End geschehen könnte, das erfahre ich im letzten Teil des Buches.

 

War der Einstieg für mich sehr schwer, so hat es ab der 100 Seiten geklappt und das Buch riss mich mit, nicht nur das, irgendwann wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hab das Buch ab der Hälfte in einem Rutsch gelesen, denn ich wollte einfach nur erfahren wie es mit der kleinen Familie weiter geht und ob Rob sich völlig verliert oder ob er wach wird und dadurch sein Leben leben und retten kann.

Mittelpunkt:

Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Forum. Ein Elternforum, das Eltern die Kinder die an Krebs erkrankt sind, Mut und Halt geben möchte, aufklären möchte und vor einer bestimmten Klinik warnt. Dort im Forum trifft Rob auf Nev, der ihm von dieser besonderen Klinik vorschwärmt, die Jack retten möchte, doch möchte diese Klinik wirklich retten oder zerstört diese nicht eher Leben? Rob glaubt Nev und handelt sich ziemlichen Streit mit seiner Frau ein.

Doch so unwahrscheinlich ist es nicht, die Klinik die im Buch beschrieben wird (natürlich nicht die Haargenaue) ging in den letzten Jahren hin und wieder in den Medien herum, wo Experimente und seltsames an Klienten oder besser Patienten ausprobiert wird, wo Patienten sich in Schulden über Schulden stürzen um ihrem Leben mehr als einen Tag schenken möchten, auch wenn diese eigentlich zum Tod verdammt sind. Das greift das Buch hier auch richtig gut auf. Es ist eben immer die Frage, wie weit darf man gehen, wie weit ist das alles noch ethisch vertretbar?

Charaktere:

Es gibt Rob, Jack, und Anna. Anna und Jack sind das Ehepaar, das schon einige Schicksalsschläge einstecken musste. Gerade Anna war für mich bis zum Ende hin eine nicht klar strukturierte Person. Einerseits überbehütet sie Jack andererseits ist sie diejenige die sich gegen alles stellt, sie hat auch einen Grund dafür, doch dadurch kommt ihr Herz zu wenig zur Geltung und ich musste feststellen sie war nicht immer mein Liebling im Buch. Bis sie am Ende ihr wahres Ich zeigte und ich das so toll fand, das ich doch einerseits einmal auflachen musste und mich diebisch für Rob freute, anderseits aber auch eine kleine Träne loslassen musste.

Rob dagegen ist am Anfang fremd, dann doch im Mittelpunkt, denn die Geschichte wird von ihm erzählt. Was er erlebt, was für ihn so schwer ist loszulassen und zeitgleich ist er es, den ich hin und wieder wirklich gerne an die Wand geschubst hätte, wie den Froschkönig, damit ein Prinz daraus wird, denn manchmal ist er doch sehr fragwürdig im Umgang mit anderen.

Doch auch er ist am Ende ein anderer Mensch geworden. Jemanden zu verlieren, geht nah, tief und vor allem wenn es das einzige Kind ist.

 

Krebs:

In dieser Geschichte ist zum Teil auch die Geschichte vom Autor versteckt, denn er selbst hatte Krebs und musste durch ziemlich vieles durchgehen. Allerdings, wenn ich das richtig verstanden habe, hat Luke Darmkrebs gehabt. Das Kind hat einen Gehirntumor der grausigsten Art.

Krebst ist und bleibt ein Dämon, den man nicht immer so einfach abschütteln kann und das fängt das Buch gut ein, leider hat Jack es jedoch im Buch nicht überstanden, sondern musste den schweren Weg mit seinen Eltern gehen.

Empfehlung:

Lasst euch, falls ihr euch am Anfang auch schwer tut, nicht davon abhalten! Denn es wird richtig gut. Es ist leicht geschrieben, und mit so viel Spannung das ich hin und wieder das Buch nicht aus meinen Händen legen konnte und wollte. Es wird ein Familiendrama aufgezeichnet das schwer ist, und doch sehr realistisch dargestellt ist, ich kann also nur sagen, lasst euch darauf ein. Es gibt trotz der schwere auch immer wieder tolle Lichtmomente, die einem zum schmunzeln und nachdenken anregen.

 

Bewertung:

Ich gebe der Geschichte vier Sterne, jedoch liegen diese ganz nah bei den fünf Sternen, leider gibt es nicht mehr, weil mir der Anfang das doch etwas fast verbaute. Dennoch bin ich dankbar um froh darum die Geschichte von Jack gelesen zu haben, und von seinen Eltern. Vor allem wie Rob sich in sein Leben zurückkämpft hat mich sehr berührt.