Rezension

Berührend

Zwei lange Unterhosen der Marke Hering - Ariel Magnus

Zwei lange Unterhosen der Marke Hering
von Ariel Magnus

Inhalt
Ariel Magnus erzählt die Geschichte seiner Großmutter Emma. Eine außergewöhnliche Frau, die um bei ihrer blinden Mutter sein zu können freiwillig ins Konzentrationslager Theresienstadt und später nach Auschwitz deportiert ist. Auch auf dem Weg in die Gaskammer ist sie ihrer Mutter nicht von der Seite gewichen und nur durch einen Zufall am Leben geblieben. Über 50 Jahre später steht sie nun ihrem Neffen Rede und Antwort auf seine Fragen zu der damaligen Zeit.

Meine Meinung
Ariel Magnus schreibt schnörkellos über ein ernstes Thema auf eine teilweise humorvolle Art und nimmt dadurch die Schwere, die durchaus hätte entstehen können, heraus. Seine Oma Emma ist ein ganz besonderer Mensch und dieses Buch lebt von ihrer speziellen Art. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und konnte einige Charaktereigenschaften entdecken, die auch meine Oma ausgezeichnet haben. Sie erzählt ihre Geschichte manchmal sehr abgehakt und nicht unbedingt zusammenhängend, was, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, nicht weiter stört. Die Momente, in denen sie von ihrer Mutter und der Deportation berichtete, haben mich tief bewegt und erschüttert.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass man die große Liebe, die der Autor für seine Oma hegt regelrecht spüren konnte. Auch wenn Oma Emma schon mal nerven und anstrengend sein kann, steht dennoch über allem seine Zuneigung für diese außergewöhnliche Frau.

Fazit
Zwei lange Unterhosen der Marke Hering ist ein Tatsachenbericht der besonderen Art mit einer großartigen Protagonistin. Eine Geschichte, die zu Herzen geht und das Thema Holocaust auf eine sehr persönliche Weise behandelt.