Rezension

Berührend, emotional und ein klein wenig kitschig

Das Geheimnis der Monduhr - Amanda Brooke

Das Geheimnis der Monduhr
von Amanda Brooke

Inhalt

Bildhauerin Holly ist wunschlos glücklich, als sie mit ihrem Ehemann Tom aufs Land zieht. Natürlich müssen sie noch viel Geld und Arbeit in das Landhaus stecken, aber Holly kann sich vor lauter Aufträgen nicht retten und Tom bekommt endlich seinen Traumjob – auch wenn das für ihn bedeutet, dass er viel reisen muss und Holly sich allein um die Renovierung kümmern muss. Das einzige, was seiner Meinung nach zum vollkommenen Glück fehlt, ist ein Baby.
Doch Holly hat selbst nie die Liebe und Fürsorge einer glücklichen Mutter genossen, ihre eigene Kindheit war schrecklich. Sie glaubt nicht, jemals eine gute Mutter werden zu können. Die Monduhr, die sie in ihrem Garten wieder aufgebaut hat, ist dabei Wunder und Fluch zugleich. Sie zeigt Holly die Zukunft. Eine Zukunft, in der sie eine wunderbare Tochter haben wird. Nie hätte sie gedacht, ein Baby so lieben zu können, wie sie Libby liebt. Doch der Preis ist hoch, denn in dieser Zukunft ist Holly tot.
Ein Leben für ein Leben, das ist das Gesetz der Monduhr. Es kann keine Zukunft geben, in der sie beide am Leben sind. Wie soll Holly sich entscheiden? Sie will nicht sterben. Aber wie soll sie diesem zauberhaften Mädchen das Leben verwehren? Wie kann sie nicht wollen, dass Libby leben wird?

Meine Meinung

Das Geheimnis der Monduhr ist eine zauberhafte Geschichte über die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, die so stark ist, dass sie selbst ein Kind beschützen möchte, dass noch nicht einmal gezeugt wurde. Eine Liebe, die so mächtig ist, dass sie das Leben der Mutter über das des Kindes stellt. Ist Holly auch so eine Mutter? Kann sie nach all ihren schlechten Erfahrungen eine gute Mutter werden? Und ist sie bereit, ihr junges Leben zu opfern, um Libby das Leben zu schenken?
Die Geschichte ist tragisch und romantisch, tief traurig und herzzerreißend. Ich glaube, ich selbst bin noch etwas zu jung. Vielleicht muss man selbst Mutter sein, um Holly zu verstehen, ich konnte ihre Handlung nicht immer nachvollziehen. Mutter sein ist wohl etwas, das man nur versteht, wenn man es selbst erlebt hat. Doch auch ich konnte die Liebe zu Libby spüren, die Holly empfunden hat. Ihre Zerrissenheit, ihre Opferbereitschaft, ihre Hingabe, ihre Angst.
Das Geheimnis der Monduhr ist auf verträumte und traurige Weise kitschig, es quillt über vor Liebe, aber auch vor Angst und Verzweiflung. Die Monduhr, Fluch und Segen zugleich, zeigt Holly, was sein kann. Aber der Preis ist hoch und lange ist unklar, wie Holly sich entscheiden wird. Zumindest, wenn man den Prolog nicht liest, denn der verrät, wie die Geschichte wahrscheinlich ausgehen wird. Es gibt zwar noch eine kleine Überraschung am Ende, doch ich hätte den Prolog weggelassen, da er mir zu viel verrät. Die meiste Spannung liegt doch darin, wie Holly sich entscheiden wird, auch, wenn der gedankliche Weg dorthin ebenfalls spannend ist.
Eine berührende, emotionale und ein klein wenig kitschige Geschichte über die ganz spezielle Bindung zwischen Mutter und Kind. Einfach herzergreifend.
 
3 von 5 Punkten
Cover 1/2  Punkt, Figuren 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Idee 1 Punkt
~*~ Goldmann ~*~ 368 Seiten ~*~ ISBN: 978-3442478101~*~ Taschenbuch ~*~ 9,99€ ~*~ Januar 2013 ~*~