Rezension

Berührend, ohne kitschig zu werden :-)

Ein zitronengelber Sommer - Luanne Rice

Ein zitronengelber Sommer
von Luanne Rice

Inhalt:

Wer die Schriftstellerin Luanne Rice kennt, weiß, worauf er sich bei einem Buch von ihr einstellen muss :-) Sie schreibt Geschichten, die das Herz berühren :-)

Dieses Buch beschäftigt sich mit ernsten Themen. Es geht darum, einen geliebten Menschen, sein eigenes Kind zu verlieren. Das haben beide Protagonisten gemein. Sie haben auf verschiedene Art und Weise ihr Kind verloren, trauern auch nach vielen Jahren. Ich weiß nicht, ob man mit einem so einschneidenden Ereignis jemals abschließen kann? Ein Kind, das man hat aufwachsen sehen, das man vielleicht sogar selbst auf die Welt gebracht, das viel Zeit und Liebe in Anspruch genommen hat, wird wohl immer einen großen Platz im Herzen haben.

Julia, eine junge Frau, hat seit dem Tod ihrer Tochter, kaum noch Lebensmut. Sie hat ihre Lebensfreude verloren, versucht aber ihr Leben mit ihrem Hund Bonnie auf die Reihe zu kriegen.

Sie ist liebevoll, sehr geduldig und sehnt sich nach einem Sinn fürs Leben, den sie verloren hat. Sie schwelgt häufig in Erinnerungen an ihre Tochter.

Auf der Plantage lernt sie den Verwalter Roberto kennen.

Roberto ist ein ruhiger, fleißiger Mann, den seine Vergangenheit, die sich ebenfalls um seine Tochter dreht, nicht loslässt.

Ich fand Julia und Roberto beide auf Anhieb sympathisch und habe das ganze Buch über mitgefiebert, wie es wohl weitergeht.

Die Charaktere sind allesamt liebevoll gestaltet und ihre Lebensumstände fand ich sehr authentisch.

Aufbau/Struktur/Stil:

Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Der Prolog wird aus Julias Sicht erzählt. Die weiteren Kapitel werden jeweils in der dritten Person beschrieben.

Je nachdem welche Figur gerade im Mittelpunkt des Geschehens steht, ist das Kapitel ihr gewidmet.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und sehr einfühlsam.

Sie geht intensiv auf die Gefühle der Protagonisten ein und beschreibt sie detailliert. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr authentisch und bildhaft, sodass ich mich problemlos in Situationen und die Gefühle hineinversetzen konnte.

Die Handlung ist etwas vorhersehbar, was mich jedoch nicht gestört hat. Das Ende hingegen hat mich überrascht, damit hatte ich so nicht gerechnet.