Rezension

Berührend trotz Nichtberührung

Lovely Mistake - Sarah Stankewitz

Lovely Mistake
von Sarah Stankewitz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Reicht nicht ganz an den ersten Band heran

„Lovely Mistake“ ist der zweite Band der Bedford Reihe von Sarah Stankewitz.

Nach Brooklyn und Chase aus „Perfectly Broken“ geht es diesmal um ihre jeweils besten Freunde Molly und Troy. Die beiden hatten ein Date, aber da Molly kurz danach die Krebsdiagnose ihrer Mutter verkraften musste, hatte sie sich nie wieder bei Troy gemeldet. Trotzdem bietet er ihr an, vorrübergehend bei ihm einzuziehen, als Molly wegen eines Wasserschadens aus ihrer Wohnung raus muss. Was er nicht weiß: Molly hat sich vorgenommen ein halbes Jahr komplett auf jegliche Männer und sogar deren Berührungen zu verzichten. Und dieses Vorhaben verlangt beiden mehr ab als gedacht.

 

Der erste Band ist für mich persönlich ein absolutes Highlight, von dem ich jede einzelne Zeile geliebt habe. Dementsprechende Erwartungen hatte ich an die Fortsetzung, die leider nicht ganz an das Niveau von „Perfectly Broken“ heranreicht.

Molly ist ein liebenswerter Sonnenschein, die sich trotz der schweren Krankheit ihrer Mutter nie unterkriegen lässt. Wie viel davon nur Fassade ist, stellt sich jedoch im Laufe der Handlung heraus, denn sie hatte bisher niemanden, der sie selbst auffängt. Sie will niemanden belasten und macht alles mit sich aus. Troy wirft ihre Abschottungspläne schon in den ersten paar Tagen über den Haufen, aber wenigstens an die Nicht-Berühren-Klausel klammert sie sich weiterhin. Die beiden sind total süß zusammen, aber man merkt, dass nicht nur Molly dunkle Schatten auf der Seele hat.

Sarah Stankewitz beherrscht wahrlich die Kunst, ihre Charaktere sensibel und im richtigen Tempo miteinander agieren zu lassen. Die Gefühle und Emotionen berühren beim Lesen und wirken authentisch und nachvollziehbar. Der Schreibstil liest sich, wie auch im Vorgänger, sehr gut. Humorvolle und witzige Szenen wechseln sich mit traurigen und dramatischen Momenten ab.

Ich kann nur auf hohem Niveau jammern, da ich gar nicht so genau benennen kann, was genau mir gefehlt hat. Vielleicht war der erste Band aber eben so herausragend, dass er gar nicht mehr zu toppen war. Die Fortsetzung erreicht nicht ganz die emotionale Tiefe, ist aber trotzdem wunderschön.

 

Mein Fazit:

Für Fans vom ersten Band würde ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Auch wenn es mich nicht ganz so mitgenommen hat, sind Troy und Molly ein tolles Paar, das seine eigene Geschichte mehr als verdient hat.