Rezension

Berührend und amüsant

Alle Toten fliegen hoch - Joachim Meyerhoff

Alle Toten fliegen hoch
von Joachim Meyerhoff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt / Klappentext:

Der äußerst unterhaltsame Aufbruch eines Jungen ins Leben.
Von der ersten Seite an folgt der Leser gebannt Meyerhoffs jugendlichem Helden, der sich aufmacht, einen der begehrten Plätze in einer amerikanischen Gastfamilie zu ergattern. Aber schon beim Auswahlgespräch in Hamburg werden ihm die Unterschiede zu den weltläufigen Großstadt-Jugendlichen schmerzlich bewusst. Konsequent gibt er sich im alles entscheidenden Fragebogen als genügsamer, naturbegeisterter und streng religiöser Kleinstädter aus – und findet sich bald darauf in Laramie, Wyoming, wieder, mit Blick auf die Prärie, Pferde und die Rocky Mountains.
Der drohende Kulturschock bleibt erst mal aus, der Stundenplan ist abwechslungsreich, die Basketballsaison steht bevor, doch dann reißt ein Anruf aus der Heimat ihn wieder zurück in seine Familie nach Norddeutschland – und in eine Trauer, der er nur mit einem erneuten Aufbruch nach Amerika begegnen kann.
Mit diesem hochgelobten Debüt eröffnet Joachim Meyerhoff eine große Romantrilogie.

Meine Meinung zum Hörbuch:

Nachdem ich von Joachim Meyerhoffs Buch "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" so begeistert war, habe ich mir diesen Teil der Trilogie als Hörbuch zugelegt. Dieses wird vom Autor selbst gelesen, was er ganz hervorragend macht. Anfangs fand ich seinen Lesestil zwar etwas gewöhnungsbedürftig, weil er doch sehr langsam und mit vielen Pausen spricht, aber dann hatte ich mich schnell dran gewöhnt und mochte seine Art immer mehr.

Auch diesen Teil, in dem er über sein Jahr als Austauschschüler in Amerika berichtet, finde ich sehr unterhaltsam und nie oberflächlich. Er erzählt auf sehr persönliche Weise aus seinem Leben, wirft immer wieder Anekdoten aus der Kindheit ein, meist sehr amüsant, aber durchweg auch ernst. Als er dann nach dreimonatigem Aufenthalt in den USA die Nachricht vom Unfalltod seines Bruders erhält, reist er zurück nach Deutschland. Bald entscheidet er sich jedoch, sein Jahr in Amerika fortzusetzen, was letztlich eine Flucht vor der Trauer ist, vor der sehr bedrückenden Situation zu Hause bei seiner Familie.

Mich beeindrucken sowohl die Erlebnisse von Joachim Meyerhoff als auch sein Erzählstil sehr, weshalb ich unbedingt auch noch den dritten Teil lesen werde, den es leider nicht als Hörbuch gibt.

Von mir also eine volle Empfehlung für dieses autobiografische Hörbuch.