Rezension

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Berührend und traurig

Play On - Dunkles Spiel
von Samantha Young

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die junge Nora lebt in der kleinen Stadt Donovan und arbeitet in einem Fastfoodrestaurant um sich und ihre Familie finanziell zu unterstützen. Doch eigentlich hat sie andere Pläne und träumt von einer Schauspielkarriere und einem besseren Leben fernab von Donovan. Dann trifft sie auf Jim, der sich im ersten Augenblick in sie verliebt. Geleitet von dem naiven Gefühl dieses zu erwidern, brennt sie durch um spontan zu heiraten und in Schottland ein neues besseres Leben aufzubauen. Doch schon bald bemerkt Nora, dass ihre Gefühle sie getäuscht haben und sie auch in Edinburgh wieder im gleichen Trott festhängt, vor dem sie versuchte zu fliehen...

Die Geschichte startet mit einer Szene, die sich in ähnlicher Form mitten im Buch wiederfindet und die man nicht wirklich einordnen oder bewerten kann. Da habe ich mich gefragt was die Autorin damit bezwecken wollte? Dient es lediglich als kleiner Vorgeschmack auf das was kommt? Denn erstmal hat es nichts mit den aktuellen Handlungen zu tun. Man lernt Nora und ihr Leben kennen und bemerkt schnell, dass sie sich in verlorenen Träumen und hoffnungslosen Sehnsüchten und Wünschen verliert, deren Chance auf Erfüllung ihr durch einen Schicksalsschlag genommen wurde. Im weiteren Verlauf wird klar, dass Nora denkt ihr Leben ändere sich von alleine und richte sich nach ihren Bedürfnissen. Dabei bemerkt sie nicht, dass sie ihr Leben selbst aktiv umgestalten muss. Erst nach einigen schmerzvollen Erfahrungen hat sie endlich den Mut ihr Leben zu ändern und das zu tun was sie immer tun wollte. Diese Entwicklung ist erfreulich und es macht viel Spaß ihr auf dieser Reise zu folgen. Es werden einige traurige, verlustreiche und schmerzvolle Schicksale der Protagonisten erzählt, die einen tief berühren und in einen Strudel aus Trauer und Freude reißen. Man leidet mit ihnen und freut sich, wenn es dann besser wird und sie endlich das erreichen was sie sich als Ziele gesetzt haben. Weniger gut gefallen hat mir eine Person, die aus Eifersucht und Egoismus versucht eine Beziehung zu sabotieren. Solche Personen kann ich nicht leiden und finde diese in Liebesgeschichten unnötig, da ich sowas gefühlt 1000 Mal gelesen habe und man auch anders Spannung erzeugen kann, ohne darauf zurückgreifen zu müssen. Das hat die Geschichte gar nicht nötig. Das Ende hätte für mich noch etwas Länger sein können, aber dennoch sehr gelungen und erfolgreich.

Ein tiefgründiges Buch, das sehr gefühlvoll und ergreifend geschrieben ist und die Realität sehr realistisch darstellt, mit der klaren Aussage, sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen und nach seinen Bedürfnissen zu gestalten, sofern es möglich ist.