Rezension

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Berührende Charaktere und ein angenehmer Schreibstil

Sitz, Platz, Plätzchen - Annie England Noblin

Sitz, Platz, Plätzchen
von Annie England Noblin

Bewertet mit 4 Sternen

In Annie England Noblins „Sitz, Platz, Plätzchen“ trifft Protagonistin Brydie auf einen Mops namens Teddy Roosevelt. Brydie muss ihr Leben neu ordnen, nachdem ihr Mann sie betrogen hat, die Ehe gescheitert ist und sie der gemeinsamen Bäckerei den Rücken gekehrt hat. Und so zieht sie in das leerstehende Haus einer älteren Dame, um sich nicht nur um das Gebäude sondern auch um den Hund zu kümmern. Besagter Hund hat einen außergewöhnlichen Namen, ist schon etwas älter, etwas rundlich und ziemlich lethargisch. Brydies ursprüngliche Abneigung ihm gegenüber lässt einen Schmunzeln - mit einem Hund kann sie gar nichts Anfangen. Aber ihre Situation sieht nun mal nicht viele Möglichkeiten vor. Und mit der Zeit wächst der Mops ihr natürlich ans Herz. Ein bisschen gewundert habe ich mich allerdings darüber, dass es Brydie gelungen ist, Teddy in relativ kurzer Zeit, Kunststücke beizubringen, vor allem da sie sich mit Hunden gar nicht auskennt und der Hund auch nicht mehr der jüngste zu sein scheint. Das schien mit nicht ganz realistisch. Aber es ist natürlich trotzdem schön zu sehen, wie die beiden sich anfreunden.

Mit Brydie hat das Buch auf jeden Fall eine sympathische Protagonistin. Ihre Situation wird anschaulich geschildert, sodass ich mich gut in sie hineinversetzten konnte. Auch die anderen Charaktere wirken vor allem echt. Wirklich toll an der Geschichte sind nämlich gerade die ganzen Einzelschicksale, die zusammenkommen. Es geht nicht nur um Brydie, sondern auch die Geschichte der älteren Dame, auf deren Hund Brydie aufpasst. Und es geht Brydies Eltern. Um den charmanten Arzt Nathan, den sie im Hundepark trifft. Um Brydies Arbeitskollegen. Sie alle sind sehr unterschiedlich, haben ihre eigene Vergangenheit, ihr eigenes Päckchen zu tragen. Und es ist schön zu sehen, wie sie sich auf ihren Wegen begegnen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, sodass das Vorankommen leicht fällt. Und ein wenig Spannung wird erzeugt durch eine geheime Truhe im Keller des Hauses.  

Der Klappentext nimmt bereits vorweg, dass Brydie schließlich ein Café für Hund und Herrchen eröffnet. Die Idee finde ich toll, aber da dies erst ziemlich am Ende des Buches geschieht, finde ich es schade, dass so die Überraschung ausbleibt.

Ingesamt ein tolles Buch für Zwischendurch mit berührenden Charakteren und einem angenehmen Schreibstil. Als besonderes Extra gibt es übrigens auch einige von Brydies Rezepten zum Nachbacken im Anhang…