Rezension

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berührende Familiengeschichte

Die Schmetterlingsinsel - Corina Bomann

Die Schmetterlingsinsel
von Corina Bomann

Bewertet mit 4 Sternen

Auf dem Sterbebett verspricht Diana ihrer Tante Emmily ein jahrzehntelang gehütetes Familiengeheimnis aufzudecken. Dabei ist ein alter Brief ein erstes Indiz.

Mit Hilfe des Journalisten Jonathan – und weiteren, gezielt gestreuten Hinweisen des alten Butlers ihrer Tante – macht sie sich auf die Suche. Eine Suche, die sie von Deutschland über England bis hin nach Sri Lanka und einem ehemaligen Anwesen der Familie führt. Und zu einem Skandal, der noch lange Zeit die Geschicke der beteiligten Personen und deren Nachfahren beeinflussen soll.

Mit „Die Schmetterlingsinsel“ hat Corina Bomann eine berührende Familiengeschichte geschrieben, die mir wesentlich besser gefallen hat als „Eine wundersame Weihnachtsreise“.

Tatsächlich hätte ich zu Anfang jedoch gern so etwas wie einen Stammbaum oder ein Personenregister gehabt, denn der Roman beginnt Ende des 19. Jahrhundert und schreiten dann fort über den 2. Weltkrieg bis hin in die Gegenwart und lässt in schneller Folge viele Personen auftreten, sodass mir kurzzeitig der Kopf schwirrte und ich erst einmal sortieren musste, wer nun wer und mit wem verwandt ist.

Dann jedoch spaltet sich die Handlung in zwei Stränge – einem im „heute“ und einen vor über 100 Jahren und wenn man dann die Protagonisten langsam kennen lernt, legt sich auch die Verwirrung.

So lernt der Leser die beiden Schwestern Grace und Viktoria kennen, die mit ihren Eltern von England nach Sri Lanka gekommen sind, da der Bruder des Vaters tödlich verunglückt ist und seinen Verwandten seine Teeplantage hinterlassen hat. Während Viktoria noch jung und unschuldig ist, entwickelt Grace langsam erste Gefühle für den Vorarbeiter auf der Plantage – etwas, was dem Besitzer der Nachbarplantage nicht nur aus einem Grund missfällt.

Parallel dazu schildert die Autorin das Leben von Diana, von ihren Problemen mit ihrem Ehemann Philipp, aber auch davon, wie sie bemerkt, dass Jonathan ihr nicht gänzlich gleichgültig ist.

Durch diesen - oder trotz dieser - ständigen Wechsel der Erzählstränge ließt sich das Buch angenehm flüssig und es ist immer wieder spannend, zu erfahren, wie es in der jeweiligen Zeit weitergeht.

Meiner Meinung nach hätte Frau Bomann auf die Verwicklungen in der „Jetztzeit“ durchaus verzichten können, denn das, was Grace widerfährt, ist schon starker Tobak, und sich bei Diana auf die Spurensuche beschränken können, aber alles in allem ist „Die Schmetterlingsinsel“ ein durchaus lesenswerter Roman.