Rezension

Berührende Familiengeschichte

Das Haus in der Claremont Street - Wiebke von Carolsfeld

Das Haus in der Claremont Street
von Wiebke von Carolsfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Emotional, tiefgründig und berührendes Familiendrama

"Das Haus in der Claremont Street" von Wiebke von Carolsfeld, ist eine emotional tief berührend und tragische Familiengeschichte.

Der Vater des jungen Tom erschlägt seine Frau und bringt sich anschliessend selbst um. Der traumatisierte Junge kommt daraufhin in die Obhut seiner unfreiwillig kinderlose Tante Sonya. Doch Tom weigert sich zu sprechen und auch seine Tante kommt nicht an den Jungen heran. Bald schon ist Tom erneut gezwungen umzuziehen. Diesmal wird er von seiner liebenswert-chaotischen Tante Rose und seinem Weltenbummler-Onkel Will aufgenommen die ihm in der Claremont Street ein neues Zuhause geben. Mit der Zeit wird Toms Schweigen zu einer mächtigen Präsenz, die es dieser zerrütteten Familie ermöglicht, einander zum ersten Mal wirklich zuzuhören. Ein tief berührender Roman darüber, wie mit viel Humor und Liebe selbst aus den schlimmst möglichen Umständen etwas Positives erwachsen kann.

Wiebke von Carolsfeld hat eine emotional, tief berührende Familiengeschichte geschrieben, die mir bereits am Anfang sehr unter die Haut ging. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht der Charaktere geschrieben, das die aufkommenden Gefühle, Gedanken und Sichtweisen verstärkt. Auch die einzelnen Handlungsstränge sind sehr lebendig und bildhaft im Detail beschrieben die man sich nicht nur klar vor Augen halten konnte sondern sie wie aus nächster Nähe empfindet. Zwar sind die Charakter von Anbeginn ziemlich skurril gezeichnet, tragen aber zum Gesamtbild der Handlung bei.

Insgesamt ist die Geschichte sehr gefühlvoll und tiefgründig, die mich durch die wechselnden Blickwinkel gut unterhalten und durchgehend fesseln konnte.