Rezension

Berührende Familiengeschichte über vier Generationen

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
von Alena Schröder

Bewertet mit 4.5 Sternen

Hannah fällt aus allen Wolken, als sie bei ihrer Großmutter Evelyn einen Brief von einer Anwaltskanzlei aus Israel findet, die sich mit Raubkunst aus dem Dritten Reich beschäftigt. Bisher wusste Hannah nichts von jüdischen Vorfahren in ihrer Familie und ihre Großmutter schweigt sich darüber beharrlich aus.

Parallel kämpft die junge Frau mit ihrer Doktorarbeit in Germanistik und einer Affäre mit ihrem Doktorvater…

 

 

Meine Meinung:

Ich bin ein großer Fan von generationenübergreifenden Familiengeschichten und diese von Alena Schröder, über vier Generationen von Frauen einer Familie, ist besonders gelungen erzählt.

Da ich gerade vorher ein eher sperrig zu lesendes Buch beendet hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass dieses Buch sich dank des flüssigen und packenden Schreibstils ganz wunderbar lesen ließ. Die Geschichte hat mich richtig gefesselt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und viel zu schnell auslesen musste.

Beim Lesen habe ich mich sehr wohlgefühlt und bin ganz in die Handlung abgetaucht, auch wenn es viele sehr berührende und ergreifende Stellen gab, wie das beim Thema „Drittes Reich“ naturgemäß der Fall ist.

 

Die Personen wurden sehr authentisch und komplex gezeichnet. Alle haben ihre Motive und Beweggründe und sind niemals nur „gut“ oder nur „böse“, sondern – wie im echten Leben – sehr differenzierte und lebendige Persönlichkeiten mit Entwicklungspotential.

Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung von Hannah, die zu Beginn des Romans irgendwie in ihrem Leben auf der Bremse zu stehen scheint und einfach nur so in den Tag hineinlebt.

 

Der Roman lässt sich auch deshalb so gut lesen, weil die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden und auf verschiedenen zeitlichen Ebenen spielen. So setzt sich nach und nach ein Gesamtbild wie bei einem Puzzle zusammen.

Auch der Schluss war für mich stimmig, auch oder gerade weil einiges offen blieb. Zu dieser Geschichte passte das perfekt.

 

 

Fazit:

Ein wirklich schöner, spannender und berührender Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.