Rezension

Berührende Geschichte

Wie sagt man ich liebe dich - Claudia Winter

Wie sagt man ich liebe dich
von Claudia Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Die gehörlose Maelys studiert eigentlich Kunst an einer renommierten Pariser Universität, aber um ihre Tante finanziell zu unterstützen, arbeitet sie in einem Imbiss. Dann erhält sie das  Angebot nach Lissabon zu kommen und dort einen älteren Herren zu porträtieren. 

Die Geschichte spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart mit Maelys und zum anderen in der Vergangenheit mit Maelys Tante Valérie. Mir haben beide Geschichten sehr gut gefallen und ich konnte mich in beide Frauen gut reinfühlen.
Valérie haut mit 18 Jahren von zu Hause ab, um in Paris ihr Glück zu versuchen. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit und sagt immer was sie denkt, was ihr des öfteren auch ein wenig Ärger einbringt. Themen wie Frauenrechte stehen auch hier im Vordergrund und macht Valéries Leben zu einer sehr interessanten Geschichte. Natürlich gibt es auch hier eine sehr tragische Liebesgeschichte, die sich mit der politischen Situation in Portugal in den 1960er Jahren verknüpft.

Maelys ist gehörlos und wirkt im Vergleich zu ihrer Tante eher zurückhaltend. Ich fand es interessant einige Einblicke in das Leben einer Gehörlosen zu bekommen und wie sie sich im Leben zurechtfindet. Gut fand ich, dass ihre Gehörlosigkeit kein besonderes Thema einnimmt, sondern als völlig normal beschrieben wird. Die Liebesgeschichte fand ich auch hier sehr gefühlvoll.

Die Geschichte der beiden Frauen wird auf sehr schöne Art und Weise verknüpft und ich habe mich sehr gut unterhalten Gefühlt. Dazu trägt auch das wundervolle Setting in Paris und Lissabon bei.
Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.