Rezension

Berührende Geschichte über Freundschaft und Vergeben

Drei Frauen am See - Dora Heldt

Drei Frauen am See
von Dora Heldt

Bewertet mit 4 Sternen

In jungen Jahren treffen sich die vier Freundinnen - Alex, Fiedi, June und Marie - immer zu Pfingsten beim Haus am See und sammeln dort viele gemeinsame Erinnerungen. Ihre Freundschaft sollte ewig währen. Doch aus einem zu Beginn unbekanntem Grund, kommt es zu einem Zerwürfnis und die vier gehen getrennte Wege. Mittlerweile sind sie um die Fünfzig und der Tod von Marie, der guten Seele ihrer Freundschaft, erschüttert die Frauen zutiefst. Sie werden von Hannah, Maries Lebenspartnerin, zu einem Notartermin eingeladen. Gemeinsame Erinnerungen lassen sich nicht mehr ausblenden, alte Gefühle kommen hoch und der letzte Wunsch von Marie stellt die drei Frauen vor eine große Herausforderung. 

Dora Heldt hat einen sehr bildreichen Schreibstil. Man kann die Blumen förmlich riechen und das 
Gras und Wasser beim See zwischen den Zehen spüren. Die Autorin schafft es, dass man sich als LeserIn in die vier unterschiedlichen Hauptcharaktere - Alex, Fiedi, June und Marie - hineinversetzen kann und mit ihren Geschichten mitlebt. Zudem ist es schön, dass Marie trotz ihres frühen Todes bis zum Schluss, durch Tagebucheintragungen, Wünsche und ihre Pläne für das Treffen am See, Teil der Geschichte bleibt. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Freundschaft und der Streit der vier Frauen, nebenbei erfährt man auch viel über jeden einzelnen Charakter: Werdegang, Beziehungen, Beruf, Träume, Verlust,.... Dora Heldt schafft es einen spannenden Bogen über die Geschichte der vier Frauen zu legen. Bis zum Ende rätselt man, welches tiefschürfende Ereignis das Zerwürfnis der Frauen ausgelöst hat. Obwohl die Freundschaft der vier Charaktere in jungen Jahren sehr innig gewesen ist, wundert es am Schluss dennoch, dass diese an der Basis (Zuhören, Vertrauen) scheitert. Da wahre Freundschaft vieles überstehen kann, werden die Frauen wieder zueinander finden.