Berührende Geschichte über Gemeinschaft, Zusammenhalt und die Macht der Literatur
Bewertet mit 4 Sternen
Wie der deutsche Titel „Deine Juliet“ bereits andeutet, handelt es sich bei diesem Buch um einen Briefroman. Obwohl Juliet wohl als die Hauptfigur angesehen werden kann, sind im Roman auch viele Briefe von ihren Freund*innen und den Mitgliedern der Society enthalten. Jedoch gibt er nicht zwangsläufig komplette Konversationen wieder. Die Handlung wird meist dadurch vorangetrieben, dass Juliet ihren Freunden in einem Brief ihre Erlebnisse der letzten Tage berichtet, während die Antworten dieser Personen häufig nicht abgedruckt sind, da sie zur Handlung nichts beitragen würden. Auch auf die Briefe der Mitglieder der Society, die besonders in die Geschichte von Guernsey und die Liebe der verschiedenen Figuren zu Büchern Einblicke geben, gibt es häufig keine Antworten.
Durch die Form des Briefromans liegt der Fokus des Romans nicht allzu sehr auf der Handlung sondern viel mehr auf den Figuren, die in meinen Augen alle sehr originell und liebenswert gestaltet sind. Juliet gewinnt mit ihrer Liebe zu Büchern sicher sofort das Herz einer jeden Leseratte und wurde mir durch ihre freche und lustige Art schnell sympathisch. Besonders süß ist ihre Freundschaft zu Sidney. Wie nahe die beiden einander stehen, wird selbst durch ihre Briefe schnell klar.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren sind mit all ihren Eigenarten allesamt sehr sympathisch, nicht zuletzt durch die Einblicke in ihre Liebe zur Literatur, die wir durch ihre Briefe bekommen. Sie alle sind während des Krieges auf die ein oder andere Art mit Büchern in Berührung gekommen und haben aus ihnen Kraft geschöpft und diese verschiedenen Geschichten darüber, was Literatur für einen Menschen bedeuten kann, fand ich sehr abwechslungsreich und interessant.
Wenn ich beschreiben müsste, worum es in diesem Roman geht, würde ich nicht sagen, dass es primär eine Liebesgeschichte ist, obwohl die Verfilmung genau damit Werbung macht. Es ist die Geschichte einer starken Gemeinschaft von Menschen, die trotz all ihrer Unterschiede in schweren Zeiten zusammengehalten und eine gemeinsame Leidenschaft gefunden haben. Es ist eine berührende Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe, auch zu Freunden und Kindern.
Fazit
„The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society“ ist ein kurzweiliger, berührender Roman über die Liebe zur Literatur und die Kraft einer starken Gemeinschaft mit quirligen und liebenswerten Figuren.
Solltet ihr die gleichnamige Verfilmung bereits kennen, kann ich euch nur empfehlen, das Buch trotzdem zu lesen, denn es legt einen völlig anderen Fokus, weniger auf künstliches Drama und eine verkitschte Liebesgeschichte und mehr auf die Gemeinschaft von Guernsey und die vielen verschiedenen Figuren.