Berührender und sensibler Umgang mit dem Thema Selbstmord
Bewertet mit 4.5 Sternen
In diesem Buch geht es um Aysel und Roman, die beide aus völlig verschiedenen Gründen in eine tiefe Depression gefallen sind und für sich selbst keinen Ausweg mehr sehen außer den Tod.
Sie lernen sich auf einer Internetseite für Selbstmörder kennen und beschließen gemeinsam diesen letzten Schritt zu tun.
Die Geschichte wird aus Aysels Sicht erzählt.
Dadurch bekommt man einen Eindruck davon, wie schlecht es ihr geht und wie tief ihre Einsamkeit und Traurigkeit sitzt.
Sie fühlt sich unverstanden, ungeliebt, einfach als Monster und natürlich geht sie davon aus, dass auch alle Menschen um sie herum sie so sehen.
Mich hat es sehr schockiert, wie man sich selber so negativ sehen kann, auch wenn ich natürlich anhand ihres Hintergrund verstehen kann, wie es dazu gekommen ist.
Als sie Roman kennenlernt und mit ihm Zeit verbringt, verändert sich etwas in ihrer Sichtweise.
Die Liebesgeschichte der beiden hat mich wirklich berührt, ich habe mit ihnen geschmunzelt, gelitten, aber vor allen Dingen gehofft, dass sie irgendwie die Kraft finden sich von ihrer "schwarzen Qualle", wie Aysel sie nennt, zu befreien.
Gerade Romans Schicksal war für mich mit sehr viel Schmerz verbunden und man konnte diesen durch die einfühlsame Erzählweise der Autorin jederzeit spüren.
Ich muß wirklich sagen, Jasmine Warger hat mit ihrem Debüt ein sehr authentisches Jugendbuch geschrieben, dass einen zum Nachdenken bringt und trotzdem ein stückweit Hoffnung gibt.
Ich finde es sehr gelungen und lesenswert, deshalb gibt es von mir 5 Sterne.