Rezension

berührendes Leseerlebnis mit bedeutendem, aber schwerfälligen Thema

Flying High - Bianca Iosivoni

Flying High
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 4 Sternen

„Flying High“ ist der zweite Teil einer Dilogie

von Bianca Iosiconi,

in der sie die bewegende Liebesgeschichte von Hailee und Chase erzählt.

 

Nach dem dramatischen Ende in „Falling Fast“ wollte ich natürlich auch unbedingt wissen,

wie es mit Hailee und Chase weitergeht.

Endlich habe ich die Zeit gefunden, mich erneut ins idyllische Fairwood zu flüchten.

 

Das Cover des 2. Bands ist genauso schön, wie das vom ersten.

Die Farben harmonieren so schön und geben mit der gold-glänzenden Optik

ein tolles Gesamtbild ab.

Der Klappentext ließ den berührenden Fortgang der Geschichte von Hailee und Chase schon erahnen.

 

Hailees Ziel für den Sommer stand fest:

neue Erinnerungen schaffen, mutig sein und sich Herausforderungen stellen.

Dass sie jedoch ausgerechnet in Fairwood, dem Heimatort ihres verstorbenen Freundes,

ein bisschen Glück und Hoffnung findet, hätte sie nicht gedacht.

Vor allem, die gemeinsame Zeit mit Chase hat bleibende Spuren hinterlassen …

so sehr, dass Hailee sich doch nochmal fragen muss,

was es wirklich bedeutet mutig zu sein.

 

Nachdem der erste Teil der Liebesgeschichte einen Eindruck bei mir hinterlassen hat,

hat es leider ein bisschen länger gedauert, ehe ich mich getraut habe weiter zu lesen ...

 

Bianca Iosivoni entführt mit einem sehr lockeren und angenehmen Schreibstil in die Welt von Hailee und Chase.

Erneut wird dem Leser durch die wechselnden Perspektiven,

Einblick in beide Protagonisten, ihre Gefühle und Gedanken, gewährt.

 

Der Anfang hatte mich natürlich auch sogleich wieder gepackt,

und ich fühlte mich wie mittendrin.

Band zwei setzt das Geschehen vom ersten Teil unmittelbar fort.

 

Beim Lesen sind jede Menge unterschiedliche Gefühle

auf mich hereingeströmt.

Da waren zum Einen, Beklemmung und Unglückseligkeit,

die mich mitten ins Herz trafen,

und bei mir Gänsehaut verursachten.

Zum anderen Teil aber auch Frustration und Unverständnis,

sowohl Hailee als auch ihrer Familie gegenüber.

 

Es wird natürlich eine Thematik behandelt,

die manch einem näher geht, als anderen.

Auch wenn mir die Entwicklung von Hailee, und ihrem Umfeld darauf,

zu lange gedauert hat, und in der Geschichte zu langatmig war,

glaube ich, dass sie genau so, auch aus dem Leben stammen könnte.

 

Mit Hailee hatte ich unglaublich viel Mitgefühl …

obwohl ich gerne gesehen hätte, dass ihr schon früher jemand die Augen öffnet!

Sie ist noch immer sehr in sich gekehrt,

und nun zudem unglückselig und orientierungslos,

und nur noch ein Schatten ihrer Selbst.

 

Chase ist natürlich ein wahrer Traumprinz.

Er stellt sich selbst zurück, und kümmert sich rührend um Hailee.

Doch auch Chase hat noch einige Kämpfe auszutragen.

Sein Leben entwickelt sich längst nicht so,

wie er es sich selbst erhofft.

Bisher hat er sich immer den Wünschen seiner Familie gebeugt,

doch in Chase wächst der Wunsch nach ein bisschen mehr Selbstbestimmung …

 

Erst einmal, finde ich es beeindruckend,

dass sich Bianca an diese, zum Teil auch schwierige, Thematik gewagt hat.

Es ist natürlich kein Thema das totgeschwiegen werden darf!

Aufgrund dessen und aufgrund der Hintergründe hier,

ist die Stimmung in der Geschichte sehr niederschmetternd und schwermütig.

Um die Mitte herum, zog sich die Story ein bisschen sehr in die Länge.

Es ist schon sehr erdrückend

Und auch, wenn das eben im wahren Leben genauso ist,

verlor die Geschichte dadurch leider ziemlich viel Spannung.

 

Die Wandlung kam für mich, in einem ziemlich unerwarteten Moment.

Hailees guten Freunden sei Dank! <3

Ich hoffe, wir haben die Clique um Hailee und Chase nicht das letzte Mal gesehen!

 

Die Therapie und die Unterstützung ihrer Familien fand ich aber leider ein bisschen unglücklich.

In Ersterem hätte ich mir ein bisschen mehr Einblick gewünscht, von Letzterem habe ich mir mehr erhofft …

 

Im Großen und Ganzen,

hat mir der Abschluss von Hailees und Chase' Geschichte

aber doch gut gefallen,

und mir vor allem ein sehr intensives und berührendes Leseerlebnis beschert.

 

4 von 5 Sterne.