Rezension

Besessen

White Bodies - Jane Robins

White Bodies
von Jane Robins

Bewertet mit 3 Sternen

Callie ist verzweifelt, denn ihre geliebte Schwester Tilda wirft ihr Leben weg, weil sie sich an einen äußerst dominanten Mann bindet. Ihre Karriere als Schauspielerin stockt, ihre ganze Persönlichkeit scheint in sich zusammenzufallen… und dann entdeckt Callie an Tilda auch noch Zeichen von Misshandlungen. Im Versuch ihre Schwester zu schützen sucht Callie Hilfe im Netz, und verstrickt sich dort heillos. Am Ende ist Tildas Mann tot, und Callie auf der Suche nach der Wahrheit.

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, doch so ganz überzeugen konnte mich die Autorin dann leider nicht. Das lag zum einen daran, dass die Geschichte im ersten Drittel immer mal wieder hakt, die Sprache wirkt hölzern, die Figuren sperrig. Das bessert sich im Laufe der Story, hat mir den Einstieg aber schwer gemacht. Die Figuren bleiben schwierig, was einerseits natürlich für überraschende Momente sorgt, andererseits aber das Mitfiebern erschwert. Callie ist eine seltsame Person, wie man schnell merkt, ist sie ungesund auf ihre Schwester fixiert. Das führt zu abstrusen, z.T. auch ekelerregenden Szenen, die die ansonsten doch etwas zähe Handlung zwar aufpeppen, aber auf eine negative Art und Weise. Dafür plätschert die Handlung ansonsten wie gesagt etwas vor sich hin, Spannung kommt doch eher selten auf. Der Thematik der häuslichen Gewalt/Unterdrückung begegnet die Autorin sehr gut, ihre Beschreibungen wirken authentisch und lebensnah. Auch der Erzählstil hat mir nach den genannten Startschwierigkeiten gut gefallen, man kann sich die Situationen immer sehr gut vorstellen. Insgesamt war „White bodies“ kein Thriller, der mich begeistern konnte, auch er durchaus seine positiven Seiten hatte.