Rezension

Besondere Erzählweise - durchschnittliche Handlung

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
von Megan Miranda

Autor: Megan Miranda
Verlag: Penguin
Preis: 15,00 € – Klappenbroschur
Seitenzahl: 430
ISBN: 978-3-328-10162-8
Weitere Formate: eBook, Hörbuch

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist wirklich einzigartig, ich habe bis jetzt kein vergleichbares gesehen. Zum einen sticht der große, neonpinke Titel auf dem ansonsten schwarz-weißen Cover natürlich sehr deutlich hervor. Zum anderen ist das Cover auch haptisch sehr liebevoll gestaltet. Die verschwommen aussehenden Buchstaben des Untertitels sind mit einer Art Schicht überzogen, die dafür sorgt, dass sie sich rauer anfühlen. Auch auf den im Hintergrund abgebildeten Bäumen sind immer wieder Stellen rauer als andere, fast wie Kratzer. Dadurch wirken die Bäume sehr realistisch, da es sich anfühlt wie Baumrinde. Gleichzeitig stellen sie einen Bezug zum Inhalt des Buches her. Das Verschwinden beider Mädchen steht in Zusammenhang mit dem Wald, in dessen Nähe sich das kleine Städtchen Cooley Ridge befindet.

Inhalt:
Der Klappentext ist meiner Meinung nach recht lang und fasst den Inhalt des Buches dementsprechend schon ideal zusammen, sodass es schwer ist hier noch eigene Worte zu finden. Ich kann daher nur noch ergänzend sagen, dass das Buch nicht von Anfang an rückwärts erzählt wird, sondern mit Tag 1 beginnt, dem Tag, an dem Nic in Cooley Ridge ankommt. Man begleitet sie dann von Tag 15 ab rückwärts und erfährt dabei nicht nur was mit Corinne und dem anderen Mädchen passiert ist, sondern auch welche Beziehung sie zu Nic und all den anderen handelnden Personen hatten. Die Tage stellen sozusagen die Kapitel dar, wobei das Buch insgesamt noch einmal in drei Abschnitte unterteilt ist.

Fazit:
Was dieses Buch zu etwas Besonderem macht, ist ganz klar die Erzählweise, wobei diese vermutlich auch nicht für jeden etwas ist. Ab und zu habe ich beim Lesen dann doch kurz nachdenken müssen und die Sinnhaftigkeit hat sich mir erst erschlossen, als ich mich wieder bewusst daran erinnert habe, dass das neue Kapitel nun wieder einen Tag früher spielt. Ich kann mir vorstellen, dass sich manch einer davon in seinem Lesefluss zu sehr gestört fühlt. Mir persönlich hat das nichts ausgemacht und vor allem wenn man größere Abschnitte am Stück liest, gewöhnt man sich dann doch daran. Die Erzählweise war letztendlich auch der Schlüssel zur dauerhaft aufrecht gehaltenen Spannung und es war sehr interessant wie so manches am Ende Sinn gemacht hat, was einem während des Lesens mehr als komisch vorkam.
Was die Handlung angeht, muss ich allerdings sagen, dass sie eher durchschnittlich ist und für mich ein Teil des Endes auch leider sehr vorhersehbar war. Was vor zehn Jahren mit Corinne passiert ist, beziehungsweise wer für ihr Verschwinden verantwortlich war, war für mich nach den ersten zwei bis drei Kapiteln klar, ohne dass es dafür Hinweise gegeben hätte. Lediglich das „Wie?“ war noch offen. Dafür war das was mit dem anderen Mädchen passiert war tatsächlich eine Überraschung und hätte ich so auch nicht vermutet. Allerdings war es trotz des Überraschungsmoments eher unspektakulär und innerhalb weniger Seiten abgehandelt.
Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch weder als schlecht noch als gut bezeichnen kann – es ist okay. Ich war beim Lesen auf jeden Fall unterhalten und zu keiner Zeit gelangweilt, es ist aber, abgesehen von der Erzählweise, keine Besonderheit. Somit würde ich hier keine Leseempfehlung im klassischen Sinne aussprechen. Wer sich aber durch den Klappentext angesprochen fühlt, sollte mit diesem Buch ein paar angenehme Lesestunden haben.